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Klimaschutz im Gesundheitswesen: Krankenhäuser unter Druck!

Eine neue Studie der Universität Witten/Herdecke untersucht die effektiven Klimaschutzstrategien in deutschen Krankenhäusern und zeigt deren bedeutende Rolle im Gesundheitswesen auf. Dabei wird festgestellt, dass diese Institutionen nicht nur große Energieverbraucher sind, sondern auch erheblich zu den Treibhausgasemissionen beitragen. Die Studie, die eine bundesweite Online-Befragung von Krankenhausleitungen umfasst, unterstreicht die Schlüsselrolle der Krankenhausleitungen im Erfolgsprozess von Klimaschutzmaßnahmen. Lara Schmidt und Prof. Dr. Sabine Bohnet-Joschko leiten die Untersuchung, die vier Typen von Krankenhäusern identifiziert: die „Ambitionierten Neulinge“ und die „Gut aufgestellten Profis“. Letztere haben Klimaschutz institutionalisiert und zeichnen sich durch strategisches Management aus.

Die Ergebnisse zeigen, dass eine klare Priorisierung und transparente Kommunikation vonseiten der Führungsebene notwendig sind, um die Mitarbeitenden zu motivieren und effektive Maßnahmen umzusetzen. Laut der Studie müssen diese Strategien jedoch stärker im Klinikalltag verankert werden, insbesondere angesichts wachsender regulatorischer Anforderungen.

Handlungsbedarf im deutschen Gesundheitssystem

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft berichtet von einem umfassenden Forschungsprojekt, das zwischen April 2021 und Juli 2022 durchgeführt wurde, um den Ressourcenverbrauch in deutschen Krankenhäusern zu analysieren. Beteiligt waren 263 Krankenhäuser, die zentrale Themen wie Energiemanagement und Abfallmanagement behandelten. Die Untersuchung ergab erstmalig Einblick in klima- und energierelevante Daten der deutschen Krankenhäuser und deckte gleichzeitigen Handlungsbedarf auf. Über 100 identifizierte Klimaschutzmaßnahmen bieten praktische Umsetzungsmöglichkeiten zur Reduktion von CO2-Emissionen.

Die Forscher:innen stellen fest, dass bundesweit etwa 5 % der Treibhausgase im Gesundheitswesen erzeugt werden, wobei Krankenhäuser einen bedeutenden Anteil daran haben. Es wird daher empfohlen, Klimaschutzmaßnahmen insbesondere bei technischen Anlagen und der Wärmeversorgung auszubauen.

Klimaneutralität bis 2030

Auf dem 125. Deutschen Ärztetag wird die Dringlichkeit der Reduktion von Treibhausgasemissionen im Gesundheitswesen betont. Die Delegierten fordern eine verbindliche Zielsetzung zur Klimaneutralität des gesamten Sektors bis 2030. Wichtige Maßnahmen, die in diesem Kontext ergriffen werden müssen, sind die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen und die Ernennung von Klimabeauftragten. Erklärungen wie „Klimaneutrale Bundesärztekammer bis 2030“ sind Teil dieser Bestrebungen.

Die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen umfasst auch den ressourcensparenden Umgang mit Substanzen, den Austausch klimaschädlicher Narkosegase und die Förderung einer nachhaltigen Ernährung in Kantinen. Zudem wird angeregt, Pilotprojekte zur Erhöhung der Nachhaltigkeit zu initiieren und die Patienten über die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels aufzuklären.

Die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels stellen eine zentrale Herausforderung dar, und viele Gesundheitseinrichtungen sind für Extreme Wetterereignisse nicht ausreichend gerüstet. Um diese Herausforderungen zu meistern, sind erhebliche finanzielle Mittel nötig, um Anpassungsmaßnahmen in Gesundheitseinrichtungen zu realisieren. Experten sind sich einig: Der Klimaschutz im Gesundheitswesen muss jetzt angegangen werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-wh.de
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dki.de
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aerzteblatt.de

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