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Klimawandel an der Nordseeküste: Norderney kämpft um Süßwasserressourcen!

Der Klimawandel hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Lebensbedingungen in Nordwestniedersachsen. Wie uol.de berichtet, zeigen sich diese Auswirkungen in Form von mehr Niederschlägen im Winter und Trockenheit im Sommer. Um diese Herausforderungen anzugehen, haben sich verschiedene Forschungsprojekte ins Leben gerufen, darunter das Projekt WAKOS (Wasser an den Küsten Ostfrieslands), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des RegIKlim-Programms gefördert wird.

Im Projekt WAKOS, das seit 2020 aktiv ist, arbeiten fünf Verbundpartner unter der Leitung des Helmholtz-Zentrums Hereon zusammen. Diese Region wurde als eine von sechs Modellregionen in Deutschland ausgewählt, um potenzielle Klimafolgen zu untersuchen und Lösungen zu entwickeln. Die zweite Förderphase begann vor einem Jahr und konzentriert sich darauf, das gewonnene Wissen in nutzbare Produkte zu überführen.

Anpassungsstrategien für Norderney

Ein innovatives Element des Projekts ist der „Süßwasserlinsenspaziergang“ auf Norderney. Diese etwa fünf Kilometer lange Tour wurde von Lena Thissen zusammen mit einer Sozialwissenschaftlerin der Universität Hamburg entwickelt. Sie beginnt beim Wasserwerk in der Inselmitte, führt zu einem Förderbrunnen und zu einem feuchten Dünental. Ziel dieser Initiative ist es, die Süßwasserlinse der Insel erlebbar zu machen und die Auswirkungen des Klimawandels auf diese wichtige Ressource zu verdeutlichen.

Die Süßwasserlinse auf Norderney ist eine bis zu 80 Meter mächtige Schicht, die durch Regenwasser gespeist wird und entscheidend für die Trinkwasserversorgung ist. Prognosen zufolge könnte der Süßwasservorrat bis Ende des Jahrhunderts um 10 bis 15 Prozent schrumpfen. Zudem hat die Insel in den letzten 100 Jahren einen Anstieg des Meeresspiegels um etwa 16 cm erlebt, was die Erosion und Naturgefahren verstärkt.

Klimatische Herausforderungen und technische Lösungen

Ein wesentliches Ziel von WAKOS ist es, technische Lösungen für die Herausforderungen durch den Klimawandel zu erarbeiten und die gesellschaftliche Anpassungsfähigkeit zu verbessern. Zu den ermittelten Herausforderungen gehören unter anderem Sturmfluten, Starkregen und Dürreperioden. Während die Küstenerosion, Grundwasserneubildung und Salzwasserintrusion die Wasserwirtschaft und den Küstenschutz beeinflussen, drohen Überflutungen von Niederschlägen, wenn die Entwässerungskapazität überschritten wird.

Die Notwendigkeit eines umfassenden Hochwasserschutzes wird auch durch Extremereignisse unterstrichen. So führte ein starkes Regenereignis an Weihnachten 2023 zu Überschwemmungen in Niedersachsen. Die Forschenden analysieren auch die morphologischen Reaktionen der Inseln und Küstenvorfelder, um die Deichsicherheit besser bewerten zu können. Dabei ist der Aufbau von Retentionsräumen und naturnahen Gewässerstrukturen von Bedeutung, um die Auswirkungen von Hochwasser zu verringern und die Aufnahmekapazität von Überflutungen zu erhöhen.

Um den Herausforderungen zu begegnen, wird eine „Klimaakademie“ geplant, die digitale Weiterbildung und Präsenzveranstaltungen für lokale Akteure bieten soll. Erste Workshops auf Norderney sind für den Herbst angesetzt, um die Projektergebnisse mit den Verantwortlichen vor Ort zu diskutieren. Dabei sind auch Workshops und Interviews mit lokalen Stakeholdern vorgesehen, um einen effektiven Austausch zu gewährleisten.

Die Anpassungsstrategien werden durch Erkenntnisse unterstützt, die aus der Analyse der klimatischen und gesellschaftlichen Faktoren resultieren sollten. Zugleich verdeutlicht das Projekt WAKOS die Notwendigkeit, die Planungsstrukturen in Niedersachsen zu überarbeiten, um Hindernisse für die Klimaanpassung abzubauen. Ein zentrales Anliegen bleibt die Balance zwischen landwirtschaftlichen Interessen und Hochwasserschutz.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uol.de
Weitere Infos
nlwkn.niedersachsen.de
Mehr dazu
umweltbundesamt.de

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