
Die anhaltende Erderwärmung hat gravierende Auswirkungen auf die globale Landwirtschaft, wie eine neue Studie der Klimaphysikerin Victoria Dietz vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit der Universität Hamburg zeigt. Die Forschung, die mehrere Klimasimulationen auswertete, legt dar, dass die Wahrscheinlichkeit extremer Wetterereignisse, insbesondere gleichzeitig auftretender Hitze- und Trockenheitsperioden, mit steigenden Temperaturen deutlich zunimmt. Dies betrifft primär zentrale Anbaugebiete für Mais und könnte die Ernährungssicherheit weltweit gefährden.
Die Analyse offenbart, dass bereits bei einer globalen Erwärmung von zwei Grad Celsius die Wahrscheinlichkeit für extreme Wetterszenarien in Ost- und Südasien signifikant ansteigt: In Ostasien verdreifacht sich die Wahrscheinlichkeit, während sie sich in Südasien verdoppelt. Die negativen Folgen sind erheblich, da sie nicht nur Pflanzenstress verursachen, sondern auch Landwirte, Lieferketten und die Märkte vor immense Herausforderungen stellen.
Häufigere und katastrophale Missernten
Klimaforscher warnen in weiteren Studien vor der steigenden Gefahr katastrophaler Missernten, die durch Dürren und Hitzewellen ausgelöst werden. Laut science.orf.at könnte die globale Nahrungsmittelproduktion stark gefährdet sein. Insbesondere Regionen wie Nordamerika, Westeuropa und die Ukraine, die zusammen bis zu 25 Prozent der weltweiten Nahrungsmittelproduktion ausmachen, sind davon betroffen. Ein Muster im Jetstream verstärkt diese Wetterextreme, indem es polare und tropische Luft in gemäßigte Zonen transportiert.
Die Studie in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ befasst sich mit dem Risiko klimabedingter Ernteausfälle in bedeutenden Anbaugebieten für Weizen, Mais und Soja. Die analysierten Regionen, darunter die USA, Argentinien und Europa, decken erstaunliche 56 Prozent des weltweiten Bedarfs an Weizen und Mais ab. Vor allem in den letzten 50 Jahren ist das Risiko für Missernten gestiegen, was eine besorgniserregende Tendenz darstellt.
Globale Auswirkungen und Anpassungsstrategien
Die Auswirkungen des Klimawandels sind umfassend und betreffen nahezu alle Aspekte der Landwirtschaft. das-wissen.de hebt hervor, dass erhöhte Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster die Wachstumsperioden vieler Kulturen verkürzen und somit das Risiko für Dürre und Hitzestress erhöhen. Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen bedrohen die landwirtschaftlichen Betriebe und schädigen die Bodenfruchtbarkeit langfristig.
Die Herausforderungen für die Nahrungsmittelsicherheit erfordern verschiedene Anpassungsstrategien. Dazu zählen die Züchtung klimaresistenter Pflanzen, effizientes Wassermanagement und die Förderung der Agrobiodiversität. Auch politische Maßnahmen, die Schulungen und finanzielle Unterstützung für die betroffenen Agrargemeinschaften beinhalten, sind von entscheidender Bedeutung, um eine resilientere Landwirtschaft zu fördern.
Die gemeinsame Umsetzung dieser Maßnahmen durch Regierungen, Forschungseinrichtungen und NGOs ist unerlässlich, um die globale Ernährungssicherheit für zukünftige Generationen zu gewährleisten. Die Dringlichkeit, die globale Temperatur unter zwei Grad Celsius zu halten, wird durch die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten eindringlich unterstrichen. Nur so kann das Risiko extremer Ernteausfälle und die damit verbundenen Bedrohungen für die globale Nahrungsmittelproduktion minimiert werden.