
Die Universität Freiburg hat ein neues interdisziplinäres Programm ins Leben gerufen, das sich mit aktuellen Entwicklungen der internationalen Politik, Sozial- und Rechtswissenschaften sowie historischen Themen beschäftigt. Im Rahmen des Colloquium Politicum wird es verschiedene Vorträge geben, die eine breite Palette von Themen abdecken.
Das Programm startet am 16. Oktober 2025 mit einem Vortrag von Astrid Viciano, die über ihr Buch „Die Formel des Widerstands. Wie Kernphysiker mithalfen, die Atombombe der Nazis zu verhindern“ sprechen wird. Kurz darauf, am 20. Oktober, beleuchtet Prof. Dr. Emanuel Deutschmann die Herausforderungen der modernen Gesellschaft in seinem Vortrag „Die Exponentialgesellschaft. Vom Ende des Wachstums zur Stabilisierung der Welt“.
Vielfältige Themen der Veranstaltungen
Am 3. November 2025 wird Joseph Croitoru über die Hisbollah als Irans Schattenarmee vor den Toren Israels referieren. Doch das Programm bietet noch mehr: Es geht um strategische Empathie, Chinakompetenz, Migration und Afrikas geopolitische Positionierung. Auch die europäische Finanzierungsinstrumente sowie der digitale Kolonialismus werden diskutiert.
- Am 11. Dezember 2025 eröffnet eine vierteilige Veranstaltungsreihe „10 Jahre Pariser Klimaabkommen – Eine kritische Bestandsaufnahme“ mit Jürgen Trittin.
- Eine Kooperation mit weiteren Institutionen bringt Vortragsreihen zu Themen wie „Baden-Württemberg wählt: Die Landtagswahl 2026. Mobilisierungen. Mehrheiten. Möglichkeiten. Machtwechsel?“
- Ein weiteres Thema ist „Gemeinsinn in der Krise – Politik zwischen politischem Urteilen und Populismus“ sowie „American Rodeo: Die USA zwischen Show und Schicksal“.
- Zusätzlich wird die Geschichte von Freiburg und der Region während der Zeit des Nationalsozialismus in einer Bestandsaufnahme untersucht.
Internationale Klimapolitik im Fokus
Im Kontext dieser Veranstaltungen ist die Rolle der internationalen Klimapolitik von besonderer Bedeutung. Jedes Jahr treffen sich Staaten der Welt im November und Dezember zu zweiwöchigen Verhandlungsrunden, um über Klimapolitik zu diskutieren. Diese Konferenzen sind Teil der Multilevel Climate Governance, die sowohl auf nationaler als auch globaler Ebene agiert.
Die Dringlichkeit von Maßnahmen gegen den Klimawandel wird durch die Tatsache unterstrichen, dass sich die Kohlendioxidemissionen weltweit in den letzten drei Jahrzehnten verdreifacht haben. Politische Diskussionen über die Erderwärmung begannen bereits in den 1970er Jahren, doch erst mit der Verabschiedung der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, die 1992 in Rio de Janeiro von 154 Staaten angenommen wurde, wurde das Thema international ernsthaft angegangen.
Internationale Klimaverhandlungen und der IPCC-Bericht über den Forschungsstand der Klimawissenschaften zielen darauf ab, ein völkerrechtlich verbindliches Vorgehen zu erreichen. Die Verhandlungen sind oft langwierig, da alle Beschlüsse einstimmig gefasst werden müssen. Initiativen wie das internationale Bündnis der Bürgermeister*innen, das seit 2008 aktiv ist, fördern ambitioniertere Vereinbarungen und tragen zur politischen Aufmerksamkeit bei.