
Eine aktuelle Untersuchung, die aus einem Bohrkern des Great Blue Hole vor Belize gewonnen wurde, zeigt alarmierende Ergebnisse über die Zunahme von Sturmereignissen in den letzten Jahrzehnten. Forschungsteams von mehreren Universitäten, darunter Frankfurt, Köln, Göttingen, Hamburg und Bern, haben die Klimageschichte der Karibik über die letzten 5.700 Jahre analysiert. Ihre Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift „Science Advances“ veröffentlicht und belegen, dass die Häufigkeit der Tropenstürme in den letzten Jahrzehnten signifikant höher ist als in den Jahrtausenden zuvor. Die Universität Köln berichtet von insgesamt 574 dokumentierten Sturmlagen im Great Blue Hole, was die längste jahresaufgelöste Zeitreihe von Tropenstürmen in dieser Region darstellt.
Die Analyse des Bohrkerns zeigt drei bedeutende Phasen der Sedimentation. Vor 12.500 Jahren entstand ein See, der durch organische Reste charakterisiert war. Vor 7.200 Jahren kam es zu einem Anstieg des Meeresspiegels, der die Region in brackisches Wasser und Mangrovensümpfe verwandelte. Vor 5.700 Jahren schließlich fand eine vollständige Überflutung statt, bei der Meeressedimente abgelagert wurden. Diese historischen Daten werden durch die Feststellung unterstützt, dass die Veränderungen in der Sonneneinstrahlung als mögliche Erklärung für kurzfristige Schwankungen in der Sturmhäufigkeit betrachtet werden. Dennoch sind die erhöhten Sturmereignisse der letzten Jahrzehnten nicht durch langfristige Trends erklärbar und stehen wahrscheinlich in direktem Zusammenhang mit dem menschengemachten Klimawandel.
Der Einfluss des Klimawandels auf Stürme
Der Klimawandel hat nicht nur eine erhöhten Sturmhäufigkeit zur Folge, sondern beeinflusst auch das Verhalten der Hurrikane. Heise weist darauf hin, dass steigende Temperaturen zu stärkeren und weniger vorhersehbaren Hurrikanen führen. Ein Beispiel ist die Zunahme von Hurrikanen, die in den letzten 40 Jahren im Durchschnitt an Stärke gewonnen haben. Insbesondere haben sich Stürme, die den Status eines schweren Hurrikans erreichen, sprunghaft erhöht, was auf die Energiedichte des wärmeren Wassers zurückzuführen ist.
Die Komplexität des Zusammenhangs zwischen Klimawandel und Wirbelstürmen zeigt sich auch in der Uneinigkeit unter Wissenschaftlern über die Veränderung der Zyklogenese und deren Einfluss. Historische Aufzeichnungen über tropische Wirbelstürme sind begrenzt, und auch aktuelle Klimamodelle zeigen unterschiedliche Prognosen zur zukünftigen Anzahl von Stürmen. Dennoch wird allgemein akzeptiert, dass die Wahrscheinlichkeit für stärkere Hurrikane mit dem Anstieg der globalen Temperaturen zunimmt.
Die Rolle von Extremwetterereignissen
Die Auswirkungen des Klimawandels gehen über die Häufigkeit von Hurrikanen hinaus. Laut einem Bericht des WWF ist der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur nicht nur eine Ursache, sondern auch ein Katalysator für die häufigeren Extremwetterereignisse wie Starkregen oder Hitzeperioden. In vielen Regionen, darunter die Küsten von Nordamerika und Europa, wird mit einer Zunahme von Hochwasserkatastrophen und anderen klimabedingten Herausforderungen gerechnet. Beispielsweise hat die Hochwasserkatastrophe in Deutschland im Juli 2021, die über 180 Tote forderte, die Dringlichkeit von Maßnahmen gegen die Klimakrise unterstrichen.
Diese Entwicklungen verdeutlichen die Notwendigkeit, den Fokus auf dem Klimaschutz zu verstärken. Laut den Erkenntnissen dieser Berichte ist der Mensch die Hauptursache für den Klimawandel. Es besteht ein dringender Handlungsbedarf, um die Erderhitzung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und Treibhausgasemissionen schnell zu reduzieren. Nur so kann die Herausforderungen der klimatischen Veränderungen, die sich in extremen Wetterereignissen manifestieren, jemals erfolgreich bewältigt werden.