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Kostenlose Menstruationsartikel an der Universität Köln: Ein großer Schritt für alle!

Die Universität Köln hat sich entschlossen, ein wegweisendes Pilotprojekt zur Bereitstellung kostenloser Menstruationsartikel für ihre Studierenden zu starten. Ab dem Jahr 2025 werden Spender für Binden und Tampons in acht Toilettenanlagen auf dem Campus installiert. Zielgruppe sind primär die Studierenden, die insbesondere durch den AStA und die Gleichstellungsbeauftragte dieses Anliegen vorantreiben.

Die Initiative zielt darauf ab, Menstruationsprodukte für alle zugänglich zu machen. Dies umfasst nicht nur öffentliche Toiletten, sondern auch All-Gender- und barrierefreie Einrichtungen. Das Rektorat hat hierfür ein Budget von 13.000 Euro genehmigt. Der Erfolg der Maßnahme wird am Ende der Testphase in Kooperation mit dem AStA und der Gleichstellungsbeauftragten evaluiert. Das Projekt wird durch das Büro der zentralen Gleichstellungsbeauftragten sowie das Dezernat für Gebäude- und Liegenschaftsmanagement umgesetzt. Auch Mitarbeiter*innen der Universität können Menstruationsprodukte kostenfrei auf Personal- oder Bürotoiletten bereitstellen.

Hintergründe zur Periodenarmut

Ein zentraler Beweggrund für dieses Projekt ist die alarmierende Erkenntnis der Studie „Menstruation im Fokus“ von Plan International. Diese zeigt, dass fast ein Viertel der menstruierenden Personen in Deutschland finanzielle Schwierigkeiten hat, sich mit Hygieneprodukten zu versorgen, ein Problem, das als Periodenarmut bezeichnet wird. Besonders junge Frauen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren sind betroffen; beinahe drei Viertel der Befragten wünschen sich geringere Preise für Hygieneartikel.

Die Umfrage verdeutlicht auch, dass jede vierte menstruierende Person während ihrer Periode wegen unzureichender Toiletteninfrastruktur lieber zuhause bleibt. Das Projekt der Universität könnte demnach einen wichtigen Beitrag leisten, um diese Herausforderung zu adressieren und zur Normalisierung der Menstruation in der Gesellschaft beizutragen.

Gesellschaftliche Verantwortung und Aufklärung

Dr. med. Ulrike Lange, medizinische Beraterin bei menstruflow, hebt hervor, dass ein einfacher Zugang zu Menstruationsprodukten in öffentlichen Einrichtungen, Schulen und am Arbeitsplatz eine grundlegende Gesundheitsfrage ist. Es sei entscheidend, die Menstruation aus der Tabu-Zone zu befreien, um überholte Vorstellungen abzubauen und den natürlichen Zyklus als normalen Teil des Lebens zu akzeptieren. Die gesellschaftliche Akzeptanz ist ein notwendiger Schritt zur Beseitigung von Vorurteilen und Unsicherheiten.

Darüber hinaus engagiert sich das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) aktiv im Kampf gegen Menstruationsarmut, wie auf der Webseite bmz.de berichtet wird. Entwicklungsministerin Svenja Schulze betont, dass mehr als 600 Millionen Mädchen und Frauen weltweit keinen Zugang zu Hygieneprodukten haben. Fehlende Sanitäranlagen und mangelnde Hygieneangebote hindern viele daran, regelmäßig am Schul- oder Berufsleben teilzunehmen.

Dieser globale Kontext verdeutlicht die Bedeutung des Kölner Projekts und ähnlicher Initiativen. Sie sind Teil einer umfassenderen Strategie zur Förderung der Gleichberechtigung von Frauen, Mädchen und marginalisierten Gruppen. Die Aufklärung über Menstruation und damit verbundene hygienische Fragen bleibt ein zentraler Bestandteil dieses Engagements, um strukturelle Diskriminierung abzubauen und die Lebensqualität vieler Menschen zu verbessern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-koeln.de
Weitere Infos
plan.de
Mehr dazu
bmz.de

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