
Am 24. Juli 2025 findet an der Philipps-Universität Marburg der Tag der Wissenschaftler*innen statt. Unter dem Motto „Nach vorne denken – Kreativität und Innovation im Wissenschaftssystem“ werden zahlreiche Akteure aus der Wissenschaft und darüber hinaus zusammenkommen. Die Veranstaltung wird von dem Referat für Wissenschaftlichen Nachwuchs und der MArburg University Research Academy (MARA) organisiert und richtet sich an Promovierende, Postdocs, interessierte Gäste, sowie Verwaltungsmitarbeiter und Professor*innen.
Die Eröffnung erfolgt durch ein Video-Grußwort von Prof. Dr. Sabine Pankuweit, der Vizepräsidentin für Chancengleichheit und Karriereentwicklung. Ein Höhepunkt der Veranstaltung ist die Keynote von Daniel Wetzel, einem Theatermacher des Rimini-Protokolls, der über die Verbindung zwischen wissenschaftlichem und künstlerischem Arbeiten spricht. Wetzel wird die Teilnehmer dazu anregen, Kreativität nicht zu erzwingen, sondern Ideen als Gastgeber zu behandeln.
Diskussion und Interaktion
Im Anschluss an die Keynote findet ein Podiumsgespräch statt, in dem Wetzel gemeinsam mit Dr. Tillmann Rusch, Patricia Kuhr und wechselnden Gästen aus dem Publikum kreative Prozesse in der Forschung und Praxis erörtert. Die Moderation übernimmt Dr. Velia Benthin. Die Diskussion soll auf die Notwendigkeit von Freiräumen, Sicherheit, Mut und Selbstbewusstsein für kreative Forschung eingehen.
Ein weiterer spannender Teil des Programms ist das interaktive „Kreativexperiment“, in dem kleine Teams fiktive, interdisziplinäre Forschungsvorhaben entwickeln. Ein Beispiel hierfür könnte das Thema „What makes your garden grow? The influence of linguistic characteristics on the growth of houseplants“ sein. Die Ergebnisse dieser Kreativarbeit werden dem Publikum mit Applaus und Humor präsentiert.
Wissenschaft und Kreativität
Die Diskussion über Kreativität in der Wissenschaft ist von großer Bedeutung. Wie in einem Artikel von Forschung und Lehre thematisiert, liegt der Fokus in der Wissenschaft häufig auf dem „Context of Justification“, was bedeutet, dass die Richtigkeit von Hypothesen überprüft wird, anstatt deren Herkunft zu betrachten. Es wird deutlich, dass die Förderung von Kreativität in der Forschung eine komplexe Herausforderung darstellt.
Martin Lercher und Itai Yanai von der New York University haben sich in ihrer Grundlagenforschung mit dem Thema beschäftigt. Ihre Studien zeigen, dass kleine Gruppen – insbesondere Zwei-Personen-Gespräche – oft produktiver für kreative Prozesse sind als große Gruppen. Diese Ergebnisse werden in einem Artikel aus der Zeitschrift „Nature“ unterstützt, der Muster bei Zitierungen in Abhängigkeit von der Anzahl der Autoren untersucht.
Zusätzlich werden bei der Veranstaltung in der Aula der Alten Universität verschiedene Informationsstände eingerichtet, die den Teilnehmenden die Möglichkeit bieten, sich über Unterstützungseinrichtungen für Forschung und Karriere zu informieren. Der Tag soll nicht nur dem Austausch dienen, sondern auch ein Get-together bieten, um die Vielfalt kreativen Forschens zu feiern.
Ein Ausblick auf das kommende Jahr zeigt, dass das Jahresthema „Kreativität und Innovation im Wissenschaftssystem“ ebenfalls beim Promovierenden- und Postdoc-Treffen am 5. November 2025 behandelt wird. Die Philipps-Universität Marburg betont damit ihre Rolle als Plattform für Diskussion und Förderung kreativer Ansätze in der Wissenschaft.