
Am 15. Mai 2025, einem Datum, das mit der Veröffentlichung des neuen Buches „Das Weltbild der Circular Economy und Bioökonomie – der Kreislauf?“ einhergeht, wird ein bedeutender Schritt zur Klärung des Begriffs der Zirkularität gewagt. Dr. Thomas Marzi und Prof. Dr. Manfred Renner von der Ruhr-Universität Bochum, die auch am Fraunhofer Institut UMSICHT tätig sind, eröffnen mit ihrer Schrift historische Perspektiven auf das Denken in Kreisläufen. In diesem Buch wird der Vergleich zwischen Natur-, Technik- und Wirtschaftskreisläufen angestellt, um interdisziplinäre Perspektiven zu fördern und ein tieferes Verständnis für die Kreisläufe in der Circular Economy zu schaffen. Die Veröffentlichung erfolgt als Open-Access im Springer-Verlag und ist Teil einer umfassenden Reihe, die bereits im Vorjahr mit dem ersten Band „Das Weltbild der Circular Economy und Bioökonomie – Vorbild Natur?“ startete.
Das Buch hat besonders Wissenschaftler in der angewandten Forschung sowie Personen im Blick, die sich mit Themen wie Circular Economy, Bioökonomie oder Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Mit 296 Seiten (ISBN 978-3-662-70264-9 für den zweiten Band) wird das Thema Kreislaufwirtschaft durch historische und theoretische Grundlagen beleuchtet.
Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz
Ein zentrales Anliegen der Forschung und Politik ist die Notwendigkeit, die Wirtschaft und die Lebensweise in Industrieländern zu transformieren, um den übermäßigen Rohstoffverbrauch und die große Abfallproduktion in den Griff zu bekommen. Das wirtschaftliche Wachstum in Entwicklungs- und Schwellenländern verschärft die Situation, wodurch der Druck auf natürliche Ressourcen wie Wasser, Land und Rohstoffe steigt. Die Lösung könnte in der Erhöhung der Ressourceneffizienz und der Etablierung einer Kreislaufwirtschaft liegen, die Produkte durch Reparatur, Wiederverwendung und Recycling so lange wie möglich nutzbar macht. Dies betont auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das die Kreislaufwirtschaft als wichtigen Ansatz identifiziert hat.
Eine im Rahmen der Kreislaufwirtschaft geförderte Forschung setzt sich gezielt mit verschiedenen Themen auseinander, darunter die effiziente Nutzung und Wiederverwendung seltener Rohstoffe sowie die gesunde und effiziente Nutzung von Wasserressourcen. Beispiele neuer Technologien, die aus dieser Forschung resultieren, sind zirkulär designte Smartphones und Module für Elektrofahrzeuge.
Politische Initiativen und Herausforderungen
Das Bundesministerium hat zudem die Initiative Reset2020 – Ressourcen.Effizienz.Technologien ins Leben gerufen, die darauf abzielt, die Ressourceneffizienz in Österreich zu steigern. Der Fokus liegt auf einer intelligenten Verwaltung von Ressourcen und der Entwicklung nachhaltiger Produktionsmethoden. Zentrale Aktivitäten dieser Initiative umfassen die Vernetzung von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, um die Herausforderungen der Ressourcenschonung gemeinsam anzugehen.
Zusätzlich erstellt die Forschungsgruppe „Nachhaltige Ressourcennutzung“ an der WU Wien verschiedene Faktenblätter, die Konzepte der regionalen Kreislaufwirtschaft, nachhaltigen Konsum und Ansätze zur Senkung des Materialverbrauchs im öffentlichen Sektor umfassen. Solche detaillierten Analysen sind entscheidend, um die gesellschaftliche Akzeptanz und Umsetzung von nachhaltigen Praktiken zu fördern.
Insgesamt zeigen diese Entwicklungen, wie wichtig ein interdisziplinärer und integrativer Ansatz für die Schaffung einer nachhaltigen Zukunft ist, der sowohl Forschung als auch praktische Anwendungen in der Wirtschaft berücksichtig.