
Am 13. August 2025 kündigt die Universität Duisburg-Essen die bevorstehende 2nd International Conference on Auditing and Artificial Intelligence an, die vom 20. bis 22. August an der Universität stattfinden wird. Diese Konferenz bringt etwa 190 Teilnehmende aus verschiedenen Ländern wie Japan, den USA und Deutschland zusammen, um den Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) auf das Auditing zu beleuchten. Das auditive Auditing umfasst einen systematischen Prozess zur Überprüfung wirtschaftlicher Abläufe, Daten und Berichte auf deren Richtigkeit und Einhaltung von Vorschriften.
Die Veranstaltung wird vom Mercator Audit & Artificial Intelligence Research Center (MAARC) der Universität organisiert und von Prof. Dr. Marc Eulerich geleitet. Zu den Hauptthemen gehören der praktische Einsatz von KI, regulatorische Aspekte und der Wandel von Berufsbildern in der Branche. Weitere Informationen sowie das Programm sind auf der Website des MAARC verfügbar: MAARC.
Wachsender Einfluss der KI in der Abschlussprüfung
Die Diskussion über den Einsatz von KI in der Abschlussprüfung gewinnt an Bedeutung. Laut einer aktuellen Umfrage halten 75 Prozent der Befragten KI für relevant in diesem Prozess, was einem Anstieg von 13 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Jedoch geben nur 11 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass KI die Abschlussprüfung bereits im mittleren Maße vorangebracht hat. Dies zeigt, dass während das Interesse an KI wächst, die tatsächliche Implementierung hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Derzeit nutzen 27 Prozent der Unternehmen KI zur Automatisierung der Abschlussprüfung. Darüber hinaus transformieren 22 Prozent der Befragten ihre Finanzfunktion aktiv mithilfe von KI. Unter den Unternehmen, die planen, KI künftig zu nutzen, beabsichtigen 30 Prozent, auf existierende KI-Lösungen zurückzugreifen, während nur 4 Prozent selbst eine KI-Anwendung entwickeln möchten. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass es noch viel Entwicklungsarbeit in Bezug auf den Einsatz von KI im Audit-Bereich gibt, wie PwC in seiner Analyse darlegt.
Branchenspezifische Fortschritte und Herausforderungen
Besonders in der Telekommunikations- und Technologiebranche wird bereits ein erheblicher Fortschritt bei der Implementierung von KI beobachtet. Hier nutzen 41 Prozent der Unternehmen KI in der Finanzberichterstattung. Im Vergleich dazu liegen Unternehmen in der Energie-, Chemie- und Gesundheitsbranche zurück, wo die Nutzung sich auf 35 sowie 31 Prozent beschränkt. 26 Prozent der Konsumgüter- und Handelsunternehmen nutzen ebenfalls KI.
Die Geschwindigkeit der KI-Einführung wird stark durch Unternehmensgröße und -form beeinflusst. Große und börsennotierte Unternehmen sind in der Nutzung von KI weiter fortgeschritten als kleinere, privat gehaltene Firmen, was teilweise auf das öffentliche Interesse an großen Unternehmen zurückzuführen ist. Dennoch stehen viele Firmen vor großen Hürden. Datenschutz und -sicherheit sind für 59 Prozent ein zentrales Anliegen, gefolgt von fehlendem Know-how (56 Prozent) und unzureichender Finanzierung (49 Prozent). Zudem äußern 54 Prozent der Unternehmen Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit der Ergebnisse, was die Implementierung von KI weiter erschwert. KPMG empfiehlt, dass Unternehmen fachliche Beratung hinzuziehen, um diese Herausforderungen zu bewältigen, wie in einem Bericht von KPMG ausgeführt wird.