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Kürzungen im BMZ-Etat: Alarmstufe Rot für Entwicklungszusammenarbeit!

In einer alarmierenden Entwicklung für die Forschungslandschaft wird im kommenden Jahr mit erheblichen Haushaltskürzungen in Deutschland gerechnet. Diese Veränderungen betreffen nicht nur wissenschaftliche Einrichtungen, sondern auch die internationale Zusammenarbeit in der Forschung. Angesichts des geplanten sinkenden Budgets des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auf 11,22 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 940 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht, wird die Situation immer prekärer. Der Wegfall von 200 Millionen Euro für die Krisenbewältigung und 500 Millionen Euro für humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt führt einem Bericht von Global Citizen zufolge zu einer massiven Einschränkung der deutschen Fähigkeit, auf globale Krisen zu reagieren.

Die geplanten Kürzungen stehen in direktem Widerspruch zu den Zusagen im Koalitionsvertrag, mindestens 0,7 Prozent der Wirtschaftskraft in die Entwicklungszusammenarbeit zu investieren. Diese Entwicklung könnte für viele Menschen weltweit, insbesondere in Krisenregionen, schwerwiegende Folgen haben. Laut UN wird die Zahl der Menschen, die 2024 auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, voraussichtlich auf 300 Millionen ansteigen – eine alarmierende Verdopplung im Vergleich zu 2014.

Herausforderungen für die Forschung

Im Kontext dieser Kürzungen findet am 10. Juli 2025 ein Symposium des TU-Studiengangs Wissenschaftsmanagement statt. Unter dem Titel „Haushaltskürzungen – nur Herausforderung oder Chance zur Profilierung?“ erhoffen sich zahlreiche Diskussionsteilnehmer, darunter renommierte Professoren, neue Perspektiven auf die Situation. Der Anlass bietet Raum für eine differenzierte Betrachtung der Auswirkungen auf die wissenschaftliche Landschaft und die internationale Forschungskollaboration.TU Berlin berichtet, dass die Veranstaltung im Nexus Institut in Berlin stattfinden wird und ab 17:00 Uhr beginnt.

Insbesondere die Internationalität der Forschung könnte unter den Kürzungen leiden. Professoren wie Dr. Heike Graßmann und Dr. Thomas Schildhauer weisen auf die beunruhigenden Auswirkungen hin. Graßmann, die auch im Auswahlausschuss für das Humboldt-Forschungsstipendienprogramm aktiv ist, warnt, dass die Auswahlquote dieses wichtigen Programms, die derzeit bei etwa 30 Prozent liegt, durch Budgetkürzungen weiter sinken könnte. Denn die hohe Qualität der abgelehnten Bewerbungen seitens internationaler Nachwuchsforschender ist ein ernstzunehmendes Zeichen für die wachsenden Herausforderungen in der Forschungslandschaft.

Internationale Zusammenarbeit unter Druck

Die Kürzungen treffen zudem auch persönliche Forschungsaktivitäten und bestehende internationale Kooperationen. Wie Graßmann betont, sind Programme, die auf den Austausch mit Ländern wie Mexiko oder im Rahmen eines deutsch-chinesischen Graduiertenkollegs abzielen, stark betroffen. Ein Drittel ihres Teams setze sich aus internationalen Nachwuchsforschenden zusammen, die häufig durch die Humboldt-Stiftung oder den DAAD gefördert würden. Dennoch wird die politische Bedeutung der internationalen Forschungszusammenarbeit oft nicht достатт ausreichend anerkannt.Humboldt-Stiftung merkt an, dass Forscher*innen als Botschafter agieren und direkt politische sowie gesellschaftliche Entwicklungen erleben.

Die Herausforderungen, die durch die vorgesehenen Kürzungen entstehen, sind also vielfältig. Experten fordern, dass die Motivation der Forschenden und der Wert internationaler Kooperationen stärker in den Fokus gerückt werden sollten. Es besteht die Gefahr, dass durch die Kürzungen nicht nur die Qualität der Forschung leidet, sondern auch potenzielle Talente abgeschreckt werden, was langfristig negative Auswirkungen auf die Innovationskraft Deutschlands haben könnte.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tu.berlin
Weitere Infos
humboldt-foundation.de
Mehr dazu
globalcitizen.org

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