
Am 21. Mai 2025 präsentierten Studierende der Folkwang Universität der Künste in Essen ihre eindrucksvollen Performances im Rahmen des Workshops „Black Ritual and Durational Action“, der von Miles Greenberg, dem Pina Bausch Professor, geleitet wurde. Über einen Zeitraum von drei Wochen hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer intensive Auseinandersetzungen mit den Themen Identität, Transformation und dem Körper als Gedächtnis vorgenommen.
Insgesamt führten 15 Studierende die Performance mit dem Titel „Restless Sanctuaries“ auf, die die Wechselbeziehung zwischen Körper und Raum thematisierte. Die Darbietungen fanden über drei Tage in und um das SANAA-Gebäude statt und dauerten jeweils sechs Stunden. Diese Performances verwandelten das Gebäude und seine Umgebung in rituelle Orte, was ein zentrales Anliegen Greenbergs war. Folkwang-Universität berichtet, dass individuelle Bereiche geschaffen wurden, um die Performances zu unterstützen und durch installative, klangliche und multimediale Elemente zu bereichern.
Einflussreiche Performance-Kunst
Die Performance-Kunst hat ihre Wurzeln im frühen 20. Jahrhundert, beeinflusst von Bewegungen wie Futurismus und Dadaismus. Beide Strömungen brachen mit traditionellen Kunstkonzepten und integrierten den Künstler selbst in das Werk, um den Betrachter aktiv einzubeziehen. In den 1960er und 1970er Jahren entwickelte sich Performance Art zu einer eigenständigen Kunstform mit Pionieren wie Allan Kaprow und Joseph Beuys, die gesellschaftliche Fragen aufwarfen und die Rolle der Kunst neu definierten. Kunst Online erläutert, dass zeitgenössische Performance-Künstler oft Themen wie Identität und soziale Gerechtigkeit behandeln und interaktive Elemente in ihre Werke einfließen lassen.
Nathan William Stearns, einer der Performer, hielt während der Darbietungen einen schweren Stein in Bewegung, was den körperlichen und psychologischen Aspekt der Performance unterstrich. Greenberg selbst war gelegentlich Teil der Darbietungen und vereinte somit Theorie mit praktischer Umsetzung.
Öffentliche Wahrnehmung und Ausblicke
Holger Zebu Kluth, der Rektor der Folkwang Universität, lobte die Studierenden für ihre erfolgreichen künstlerischen Ansätze und das Engagement in der Erarbeitung ihrer Performances. Die nächste Pina Bausch Professur am Folkwang wird im Wintersemester 2025|26 stattfinden, was die Kontinuität dieser bedeutenden künstlerischen Auseinandersetzung garantiert. Ein zusätzliches Highlight soll die Ausstellung „Restless Sanctuaries“ im Sommersemester 2025 bieten, in der Arbeiten von 13 Künstlern präsentiert werden.
Die Performances wurden nicht nur als künstlerische Ausdrucksform, sondern als tiefgehende Reflexion über das menschliche Dasein und die gesellschaftlichen Strukturen verstanden. Es ist deutlich, dass die Folkwang Universität mit solchen Initiativen einen bedeutenden Beitrag zur zeitgenössischen Performance-Kunst leistet und diese stetig weiterentwickelt.
Zusätzliche Eindrücke von der Ausstellung können auf Tanznetz nachgelesen werden, wo Bilder von Ursula Kaufmann die abwechslungsreiche und dynamische Ausbildung dokumentieren.