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Kunst und Identität: Uni Marburg feiert Jubiläum mit neuem Projekt!

Am 26. Juni 2025 begann ein künstlerisches Projekt zur Feier des 500-jährigen Jubiläums der Universität Marburg. Unter der Leitung der Künstler*innen Helgard Haug und Daniel Wetzel vom Theaterlabel Rimini Protokoll fiel der Startschuss für eine kreative Auseinandersetzung mit der Geschichte und Zukunft der Universität. Der Auftakt fand im Landgrafenschloss der Universität statt und wurde von einer Antrittsvorlesung in der Universitätsbibliothek begleitet.

Das Hauptziel des Projekts ist die Entwicklung eines Jubiläums-Kunstwerks, das die Universität in ihrer Vielschichtigkeit beleuchtet und perspektiviert. Rimini Protokoll hat sich hierbei darauf spezialisiert, die Perspektiven von Expert*innen des Alltags in den Mittelpunkt ihrer Arbeiten zu stellen. Dies wurde vor allem im ersten Townhall-Meeting, das als „Blind Date“ konzipiert wurde, deutlich.

Das Townhall-Meeting

Bei diesem ersten Treffen suchten die Teilnehmenden, bestehend aus Studierenden, Auszubildenden, Verwaltungsangestellten, Technikern, Forschenden, Professor*innen und dem Präsidium, nach der „Identität“ der Universität. In vier Sessions stellten Haug und Wetzel persönliche Fragen, die die Teilnehmenden dazu anregen sollten, ihre eigenen Erfahrungen zu reflektieren. Dabei bewegten sich die Anwesenden im Raum zwischen den Polen „Ich“ und „Nicht ich“, was eine tiefere Auseinandersetzung mit individuellen Lebenswegen und Zukunftsvisionen ermöglichte.

Eines der Anliegen war es, Themen wie gesellschaftliches Engagement und persönliche Erlebnisse zur Sprache zu bringen. Ein „open mic“ am Ende der Veranstaltung erlaubte es den Teilnehmenden, eigene Fragen einzubringen, was die Dialogkultur förderte. Daniel Wetzel erläuterte, dass keine Dokumentation der Ergebnisse erstellt wird, da dies Teil ihrer Forschungsart ist und die Fragen möglicherweise noch ungeklärt blieben. Dieses Wissen um die Ungewissheit schafft Raum zur kreativen Exploration.

Rimini Protokoll und deren Ansatz

Rimini Protokoll, gegründet im Jahr 2000 von Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel, hat sich das Ziel gesetzt, die Mittel des Theaters für ungewöhnliche Sichtweisen auf die Wirklichkeit weiterzuentwickeln. Ihre Arbeiten umfassen Theater, Hörspiel, Film und Installation. Seit 2002 sind sie unter dem Namen Rimini Protokoll aktiv, und ihre Projekte sind häufig multidimensional und interdisziplinär.

Zu den bisherigen Auszeichnungen zählen der Silberne Löwe der 41. Theaterbiennale von Venedig im Jahr 2011 sowie der Schweizer Grand Prix Theater/Hans-Reinhart-Ring 2015. Ihr Hauptquartier befindet sich in Berlin, wo sie weiterhin innovative Projekte entwickeln und umsetzen.

Das Jubiläums-Team der Universität Marburg sieht das Townhall-Meeting als ersten Schritt in einem kreativen Prozess, der nicht nur die Vergangenheit der Hochschule beleuchten soll, sondern auch neue Perspektiven und Einblicke eröffnen will. Die aktive Mitgestaltung der Teilnahme ist dabei von zentraler Bedeutung. So wird die Universität als ein vielschichtiges Wesen untersucht, um die Fragen zur Jubilarin, wie etwa „Wer oder was ist sie?“, weiter zu ergründen.

Das kommende Projekt verspricht, die Universität in einer Gesamtheit zu betrachten, während der Fokus auf dem Dialog zwischen unterschiedlichen Perspektiven liegt. Dieses Vorhaben könnte nicht nur die Identität der Universität neu definieren, sondern auch das Verständnis von Hochschulkultur im Speziellen und gesellschaftlicher Teilhabe im Allgemeinen erweitern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-marburg.de
Weitere Infos
gorki.de
Mehr dazu
uni-marburg.de

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