
Am 9. April 2025 verstarb der renommierte Kunsthistoriker Professor Michael F. Zimmermann in seinem Heimatort Münster, Westfalen. Mit einem Lebensalter von 67 Jahren hinterlässt er ein bemerkenswertes Erbe in der Kunstgeschichtsforschung. Zimmermann war als „Distinguished Professor“ an der Scuola Normale Superiore in Pisa tätig und zählte zu den ausgezeichneten Lehrenden in seinem Fach.
Zimmermann hielt Vorlesungen mit dem Schwerpunkt „Die Darstellung der Zeit in der Kunst von der Renaissance bis zur Videokunst“. Sein umfangreiches Wissen und seine Leidenschaft für das Fach werden in der wissenschaftlichen Gemeinschaft sehr geschätzt. Nach Ostern waren an der Katholischen Universität Eichstätt Lehrveranstaltungen geplant, darunter eine Einführung in die Kunstgeschichte sowie ein Seminar über „Paris als Zentrum von Kunst und Politik seit der Aufklärung“. Eine Exkursion nach Paris sollte ebenfalls Teil des Programms sein.
Akademische Laufbahn
Die akademische Laufbahn von Michael Zimmermann begann an der Universität Köln, wo er Kunstgeschichte, Philosophie und Geschichte studierte. Auslandsaufenthalte in Rom und Paris bereicherten seine Studienzeit. 1985 promovierte er mit einer ausgezeichneten Arbeit über Georges Seurat und dessen Einfluss auf die kunsttheoretische Debatte seiner Zeit.
Nach seiner Promotion war Zimmermann als wissenschaftlicher Assistent an der Freien Universität Berlin und am deutschen Kunsthistorischen Institut in Florenz beschäftigt. 1991 übernahm er die Position des Zweiten Direktors des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München. Seine Habilitation über die „Industrialisierung der Phantasie“ leistete einen wichtigen Beitrag zu den aktuellen Diskussionen in der Kunstgeschichte.
Forschung und Publikationen
Michael Zimmermann brachte bedeutende Forschungen zu den Bildkünsten des 19. und 20. Jahrhunderts hervor, insbesondere in Bezug auf den Impressionismus. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen Werke, die sich mit der Kunst des 19. Jahrhunderts, der Industrialisierung der Phantasie und dem Künstler Lovis Corinth befassen.
Sein Engagement für die Kunstgeschichte führte dazu, dass er 2001 für eine Liste qualifizierter Bewerber für französische Professorenstellen nominiert wurde. Zimmermann lehrte auch als Gastprofessor an der Université de Lausanne, der Universität Paris X und am Williams College in Massachusetts. 2004 nahm er schließlich den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Katholischen Universität Eichstätt an.
Einfluss und Vermächtnis
Zimmermann galt als außergewöhnlicher Lehrer, der seine Studierenden nicht nur mit dem nötigen Fachwissen ausstattete, sondern auch ihre Leidenschaft für Kunst entfachte. Er war Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften seit 2008 und der Academia Europaea seit 2012. Zudem setzte er sich in seiner Rolle als Prodekan und Mitglied des Senats an der KU Eichstätt für viele Initiativen ein, unter anderem für das DFG-geförderte Graduiertenkolleg „Practicing Place“.
Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt hat ihre Bestürzung über den Verlust von Michael Zimmermann ausgedrückt. Sein außergewöhnliches Engagement und seine wissenschaftlichen Beiträge werden in der Akademie und darüber hinaus noch lange in Erinnerung bleiben. Wie die Katholische Universität Eichstätt berichtet, wird seiner im Rahmen künftiger Veranstaltungen ein ehrendes Andenken bewahrt.
In der Kunstgeschichte wird die Entwicklung neuer Bildkulturen und die Industrialisierung der Wahrnehmung weiterhin ein zentrales Thema sein. Werke wie die von Zimmermann werden dauerhaft als Referenzpunkte dienen, um die Herausforderungen und Veränderungen in der Kunst des 19. Jahrhunderts zu erläutern. Die Beschäftigung mit Themen wie Naturalismus, Impressionismus und der Rolle der Phantasie in der Kunstzeit seiner Forschung verdeutlicht die Aktualität seiner Erkenntnisse, wie in den Publikationen von C.H. Beck hervorgehoben.