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Kunsthochschule Kassel: Einblicke in Nebels versteckten Nachlass!

Am 14. Juli 2025 wurde ein bedeutender künstlerischer Nachlass von Kay Heinrich Nebel entdeckt, der 857 Arbeiten auf Papier sowie 56 Werke auf Leinwand oder Holz umfasst. Diese Sammlung, die von der jüngsten Tochter des Künstlers in Washington aufbewahrt wird, gibt nicht nur Einblick in das Schaffen Nebels, sondern auch in die Geschichte der Kunsthochschule Kassel in der Zeit der Neuen Sachlichkeit.

Nebel, der in der künstlerischen Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ 1925 in der Kunsthalle Mannheim vertreten war, war von den frühen 1920er Jahren bis in die 1950er Jahre Professor und zeitweise Direktor der Werkakademie Kassel. In dieser Zeit hatte er maßgeblichen Einfluss auf die Ausrichtung der Kunsthochschule, die als eine der fortschrittlichsten Ausbildungsstätten im Deutschland der Weimarer Republik galt. In den letzten zwei Jahren hat sich Prof. Kai-Uwe Hemken intensiv mit Nebels Nachlass beschäftigt und diesen nach professionellen musealen Standards erforscht.

Einblicke in eine bewegte Vergangenheit

Der Nachlass beinhaltet mehrere Briefe, die auf die Situation an der Kunsthochschule in den 1920er Jahren hinweisen. Diese Korrespondenz ist von besonderer Bedeutung, da sie auch Nebels kritische Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus dokumentiert. Trotz der Diffamierung seiner Werke als „entartet“ und seiner Anträge zur Aufnahme in die NSDAP, belegen Briefe, dass er ein Gegner des nationalsozialistischen Regimes war.

Neben der künstlerischen Auseinandersetzung ist die Erschließung des Nachlasses ein zentraler Bestandteil eines kunstwissenschaftlichen Forschungsprojekts zur Geschichte der Kunsthochschule Kassel von 1900 bis 1960, das unter der Leitung von Prof. Hemken steht. Dieses Projekt wird maßgeblich durch finanzielle Mittel der Universität Kassel sowie von der Gerda-Henkel-Stiftung unterstützt.

Geplante Ausstellungen und Zusammenarbeit

Für 2027 ist anlässlich des 250-jährigen Jubiläums der Kunsthochschule Kassel eine besondere Präsentation des Nachlasses geplant. Eine gemeinsame Ausstellung mit dem Hessischen Landesmuseum und der Neuen Galerie ist ebenfalls vorgesehen. Auch die Zusammenarbeit mit Archiven und Museen in ganz Deutschland erweitert das Forschungsprojekt beträchtlich und bringt neue Erkenntnisse über die Rolle der Hochschule während der turbulenten Jahre der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus zu Tage.

Die Wurzeln der Kunsthochschule gehen bis in das Jahr 1777 zurück, als die „L’Académie de Peinture et de Sculpture de Cassel“ gegründet wurde. Die heutige Ausrichtung ist das Ergebnis der Fusion der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste mit der Werkkunstschule in den 1970er Jahren. Am 2. August 1971 wurde die Institution in die neugegründete Gesamthochschule Kassel integriert.

Die Entdeckung von Kay Heinrich Nebels Nachlass ist nicht nur ein wichtiger Teil der Künstlergeschichte, sondern bietet auch wertvolle Einblicke in die Entwicklung der Kunsthochschule Kassel, die sich in einem ständigen Wandel befindet und deren Bedeutung in der deutschen Kunstszene nach wie vor ungebrochen ist.

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Beste Referenz
uni-kassel.de
Weitere Infos
kunsthochschulekassel.de
Mehr dazu
kunsthochschulekassel.de

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