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Lehramt neu entdecken: Escape Rooms fördern Kompetenzen an der Uni!

Die Universität Passau bietet Lehramtsstudierenden mit ihrem DiLab Escape ein innovatives Lernformat, das fachliche und soziale Kompetenzen fördern soll. Als pädagogischer Escape Room konzipiert, nutzt das Projekt Rätsel, um den Teilnehmern einen praktischen Einblick in ihren Kompetenzerwerb zu ermöglichen. Dr. Hannes Birnkammerer, der Initiator des Projekts, erklärt, dass die Studierenden in kleinen Teams arbeiten, um Herausforderungen zu meistern und dabei Rückmeldungen zu ihren medientechnischen Fähigkeiten zu erhalten. Dies geschieht seit vier Semestern und hat sich inzwischen als wertvolle Ergänzung zur Ausbildung etabliert. Die grundlegenden nationalen Kompetenzerwartungen an Lehramtsstudierende wurden hierbei in spannende Rätsel und Aufgaben übersetzt.

Beim DiLab Escape handelt es sich um ein durch Begleitforschung kontinuierlich verbessertes Spielformat. Rückmeldungen der teilnehmenden Studierenden sind durchweg positiv. Ein zentrales Element des Konzepts ist das Gespräch nach dem Spiel, in dem die Studierenden ihre Erfahrungen reflektieren und sich selbst einschätzen können. In diesen Gesprächen werden zudem theoretische Modelle aus der Vorlesung aufgenommen, um die Verknüpfung von praktischen und theoretischen Inhalten zu stärken. Im vergangenen Wintersemester erreichte das Projekt über 200 Studierende, wobei die Rückmeldungen besonders auf die Wirksamkeit des Formats hinweisen.

Schlüsselkompetenzen und Teamarbeit

Escape Games, wie das DiLab Escape, haben sich über das schulische Setting hinaus als effektive Lernwerkzeuge auch in anderen Bildungseinrichtungen etabliert. Dies bestätigt etwa eine Analyse der Ruhr-Universität Bochum, die die Potenziale und Herausforderungen dieser Formate untersucht hat. In den Escape Games werden neben Fachwissen auch soziale Fähigkeiten wie Kooperation, kritisches Denken und Problemlösungstraining gefördert. Ein Beispiel dafür ist das Escape Game „Escape Fake“, das Schülern hilft, Fake News zu entlarven und ihre Medienkompetenz zu stärken. Solche Spiele bieten den Teilnehmern nicht nur einen spielerischen Zugang zu Inhalten, sondern sind auch auf die modernen Anforderungen einer digitalisierten Gesellschaft ausgerichtet.

Die Entwicklung eines wissenschaftlich fundierten Escape Rooms erfordert jedoch viel Zeit, Kreativität und Know-how. Es wird geschätzt, dass dieser Prozess etwa ein Jahr dauert und verschiedene Testphasen umfasst. Dabei müssen Lehrende klare didaktische Ziele setzen und geeignete digitale Tools auswählen, um den größtmöglichen Lernerfolg zu erzielen. Die Gruppendynamik spielt eine entscheidende Rolle; Wettbewerb zwischen den Gruppen kann die Motivation erhöhen und zu einem intensiveren Lernerlebnis führen. Rückmeldungen von Teilnehmern wie Martina Rüter, die ein Escape Game zum Thema Urheberrecht entwickelte, zeigen, dass auch Bereicherung durch visuelle Gestaltung und Storytelling notwendig ist.

Politische Bildung und Escape Games

Escape Games sind zudem ein vielversprechendes Format in der politischen Bildung. Diese Spiele können thematisch mit Aspekten wie Datenschutz, Populismus oder Klimawandel verbunden werden. Die Maßnahmen zur Sicherheit, wie Notausgänge und Sicherheitsanweisungen, sind essenziell, um ein sicheres Lernumfeld zu schaffen. Eine wichtige Komponente dieser Spiele ist auch die Nachbereitung, die den Teilnehmenden ermöglicht, ihre Erfahrungen und das Gelernte zu reflektieren. Beispielhafte Escape Games in der politischen Bildung sind „General Solutions“ oder „Das verschollene Manuskript“, bei denen Spieler Aufgaben lösen müssen, die eng mit aktuellen gesellschaftlichen Themen verknüpft sind.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das DiLab Escape und ähnliche Formate nicht nur innovative Lernmethoden darstellen, sondern auch das Potenzial haben, relevante Kompetenzen für die Zukunft zu vermitteln. Die kontinuierliche Rückmeldung der Studierenden und die pädagogische Einbettung solcher Spiele sind entscheidend für ihren Erfolg und ihre Weiterentwicklung in der Bildung.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-passau.de
Weitere Infos
exit-game.info
Mehr dazu
bpb.de

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