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Lehrkräfte fordern starke Schulleitung: Wer übernimmt die Verantwortung?

Der Mangel an Schulleitungen in Deutschland wird zunehmend zum Problem für das Bildungssystem. Eine aktuelle Studie, die im Juli 2025 vorgestellt wurde, zeigt, dass fast jede zweite Lehrkraft (45,4 %) kaum Perspektiven für die berufliche Weiterentwicklung sieht. In einem stark kontrastierenden Ergebnis berichten Teilnehmende am Qualifizierungsprogramm „Grundschule voraus – gemeinsam.gestalten.lernen“, dass nur 5,9 % von ihnen ähnlichen Schwierigkeiten widersprechen. Der Zwischenbericht, unter der Leitung von Marcus Pietsch, beleuchtet die Faktoren, die Lehrkräfte dazu motivieren, Führungsverantwortung zu übernehmen. Zudem wird die Rolle von Qualifizierungsprogrammen hervorgehoben, die als Schlüssel zur Bewältigung des Führungskräftemangels betrachtet werden.

Die Studie wurde gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa durchgeführt und involvierte eine repräsentative Erhebung von 932 Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen, einschließlich der Teilnehmenden des zweiten Jahrgangs (2024) des genannten Programms. Prof. Pietsch hebt hervor, dass frühe Führungserfahrungen und die Selbstwirksamkeit entscheidende Faktoren sind, um mehr Lehrkräfte für Schulleitungspositionen zu gewinnen. Qualifizierungsprogramme wie das von der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., der Heraeus Bildungsstiftung und der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS unterstützte Programm, spielen eine zentrale Rolle in dieser Entwicklung.

Führungsinteresse und Entwicklungsperspektiven

Die zentrale Erkenntnis der Untersuchung zeigt, dass das Interesse an Führungspositionen unter Lehrkräften regional unterschiedlich ausgeprägt ist. Über ein Viertel der Lehrkräfte, konkret 27,7 %, kann sich vorstellen, das Amt der Schulleitung zu übernehmen. Besonders hoch ist die Bereitschaft zur Übernahme von Führungsverantwortung bei den Lehrkräften, die an Qualifizierungsprogrammen teilnehmen. Engagierte und motivierte Lehrkräfte, die bereits positive Führungserfahrungen gesammelt haben, zeigen eine hohe Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und fordern eine starke Schulleitung für die Schule der Zukunft. Diese soll individuell fördernd, teamorientiert und durch alternative Lernformen geprägt sein.

Einzelne Befragungen legen nahe, dass spezifische Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen, Ausdauer und Vernetzungsfähigkeit für zukünftige Schulleitungen entscheidend sind. Dabei besteht ein klarer Zusammenhang zwischen der Teilnahme an Voramtsqualifizierungen und einem signifikant erhöhten Interesse an Führungspositionen. Lehrkräfte, die an solchen Programmen teilnehmen, sehen deutlich bessere berufliche Entwicklungsperspektiven.

Ausblick und zukünftige Entwicklungen

Die Studie, die auch als längsschnittliche Untersuchung angelegt ist, ermöglicht es, über mehrere Jahre hinweg Veränderungen in der beruflichen Entwicklung und der Übernahme von Führungsverantwortung zu verfolgen. Die ersten Befunde deuten darauf hin, dass gezielte Förderung nicht nur die Motivation von Lehrkräften stärkt, sondern auch ihre Aufstiegschancen erheblich verbessert. Der Abschlussbericht der umfassenden Studie wird für das Jahr 2027 erwartet, wobei die bisherigen Ergebnisse vielversprechend sind, jedoch erst den Anfang eines langen Weges darstellen.

Zusammenfassend ist die Initiative „Grundschule voraus“ ein vielversprechender Ansatz, um den akuten Mangel an Führungskräften im Bildungssystem anzugehen. Die bisherigen Erkenntnisse bieten eine fundierte Grundlage für zukünftige Entscheidungen in der Qualifizierung und Förderung von Führungskräften im Bildungsbereich, was für die Weiterentwicklung der Schulen in Deutschland von großer Bedeutung ist. Weitere Informationen zu diesem Thema sind in den detaillierten Berichten der Leuphana Universität, bildungsklick und auf bildungsmanagement.net zu finden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
leuphana.de
Weitere Infos
bildungsklick.de
Mehr dazu
bildungsmanagement.net

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