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Machtmissbrauch in Institutionen: Studie zeigt alarmierende Akzeptanz!

In einer aktuellen Studie, die von Verhaltensökonomen der Universität Mannheim, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Maastricht University durchgeführt wurde, wird das Phänomen des Machtmissbrauchs in Institutionen eingehend untersucht. Die Ergebnisse der Studie mit dem Titel „Normative Acceptance of Power Abuse“ wurden in der Fachzeitschrift Kyklos veröffentlicht und werfen ein kritisches Licht auf die Reaktionen von Opfern in Situationen des Machtmissbrauchs.

Das Ziel der Studie war es, die Reaktionen von Personen zu analysieren, die in künstlichen Kleingruppen mit klarer Machtverteilung interagierten. In diesem Experiment durfte eine Person anderen Mitglieder der Gruppe Sanktionen erteilen, während sie sich gleichzeitig nicht an die eigenen Regeln halten musste. Dabei stellte sich heraus, dass Personen, die selbst Opfer von Machtmissbrauch waren, solches Verhalten als weniger unangemessen bewerteten als andere Teilnehmer ohne entsprechende Erfahrungen. Dies deutet auf eine sich verfestigende Akzeptanz von Machtmissbrauch in Institutionen hin.

Langfristige Auswirkungen und Akzeptanz

Die Studie legt nahe, dass Opfer von Machtmissbrauch oft dazu neigen, dieses Verhalten zu rechtfertigen, um sich an die jeweiligen Umstände anzupassen. Diese Anpassungen könnten langfristig dazu führen, dass Machtmissbrauch in Institutionen als eine normale Realität wahrgenommen wird. Die experimentelle Untersuchung fand im Bonn DecisionLab mit über 280 Teilnehmer*innen statt und wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie der Max-Planck-Gesellschaft gefördert.

Die Arbeit von Prof. Dr. Wladislaw Mill und seinem Team zeigt deutlich, wie innerinstitutionelle Dynamiken bestehende Machtstrukturen verstärken können. Die Veröffentlichung dieser Forschungsarbeit könnte entscheidend für die weitere Diskussion und das Bewusstsein über Machtverhältnisse in verschiedenen institutionellen Kontexten sein.

Begleitende Unterstützung und institutionelle Einblicke

Die Untersuchung wurde unabhängig von der Hochschule durch das IPP München durchgeführt. Die hochschulinterne Koordination lag bei Barbara Klöver und Maren Rose, die auch für die Kommunikation der Ergebnisse verantwortlich waren. Eine Begleitgruppe, die auf Empfehlung des IPP München gebildet wurde, setzte sich aus Mitgliedern diverser Statusgruppen zusammen. Ihr Ziel war es, die spezifischen Herausforderungen einer künstlerischen Ausbildung in den Fokus zu rücken.

Die Mitglieder der Begleitgruppe umfassten unter anderem Prof. Saskia Fikentscher, Prof. Dr. Andrea Sangiorgio und die studierenden Vertretungen, die gemeinsam an der Rückmeldung und der qualitativen Analyse der Ergebnisse arbeiteten. Auch die externe Psychologin und Juristin Dr. Giulietta Tibone wurde herangezogen, um die Institution bei Themen wie sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch zu beraten.

Kontextualisierung durch Forschungsliteratur

Ein weiterer relevanter Bereich, der sich mit Macht und Missbrauch in Institutionen beschäftigt, wird in der Monografie „Macht und Missbrauch in Institutionen. Interdisziplinäre Perspektiven auf institutionelle Kontexte und Strategien der Prävention“ thematisiert. Herausgegeben von Helmut Willems und Dieter Ferring, behandelt das Werk verschiedene Dimensionen des Machtmissbrauchs, insbesondere in Kontexten wie Heimerziehung, Schulen und Pflegeheimen.Fachportal Pädagogik bietet dazu umfassende Informationen über die Ursachen und Präventionsstrategien gegen sexuellen Missbrauch in Institutionen.

Die Ergebnisse der jüngsten Studie sowie die umfassenden Gedanken über institutionellen Machtmissbrauch schaffen einen dringend nötigen Diskurs und fordern alle Beteiligten auf, darüber nachzudenken, wie Machtstrukturen die Wahrnehmung von Missbrauch beeinflussen und wie Präventionsmaßnahmen entwickelt werden können.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-mannheim.de
Weitere Infos
hmtm.de
Mehr dazu
fachportal-paedagogik.de

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