
Die faszinierenden Langstreckenwanderungen der australischen Bogong-Motten haben Wissenschaftler dazu veranlasst, intensivere Forschungen über ihre Navigationsmethoden durchzuführen. Laut einem aktuellen Bericht von Universität Oldenburg nutzen diese Insekten sowohl die Sterne der Milchstraße als auch das Erdmagnetfeld, um ihre Ziele zu erreichen. Die Motten legen während ihrer Migration Strecken von bis zu 1.000 Kilometern zurück, die sie zu den Alpen in Australien führen, wo sie sich während des Sommers zur Ruhe legen und in den Herbstmonaten zurückkehren, um sich zu paaren und Eggs abzulegen.
Eine neue Studie in der Fachzeitschrift NATURE hebt hervor, dass etwa vier Millionen dieser Nachtfalter zu den Alpen ziehen, um während des Sommers ihre Lebenszyklen zu vollenden. Von grundlegender Bedeutung für die Navigation dieser Motten ist der detaillierte Einfluss ihrer Umgebung, der in jüngsten Verhaltensanalysen untersucht wurde. Die Forschenden waren in der Lage, spezifische Nervenzellen im Gehirn der Motten zu identifizieren, die auf die Ausrichtung des Sternenhimmels reagieren.
Forschung zur Navigation von Nachtfaltern
Die Studie wurde von einem internationalen Team unter der Leitung von Prof. Dr. Eric Warrant von der Universität Lund in Schweden durchgeführt, wobei auch Wissenschaftler der Universität Oldenburg, darunter Prof. Dr. Henrik Mouritsen und Dr. Jingjing Xu, beteiligt waren. Ein innovativer Flugsimulator wurde entwickelt, um das Verhalten der Motten unter verschiedenen Bedingungen zu testen. Diese Experimente zeigten, dass die Tiere bei klarem Sternenhimmel in die korrekte Richtung flogen, während sie bei veränderter Himmel-Ausrichtung entsprechend reagierten.
Darüber hinaus fiel auf, dass die Motten, wenn der Sternenhimmel verdeckt war, ihre Richtung beibehielten und sich auf das Erdmagnetfeld verließen. Die resultierenden Entdeckungen könnten potenziell neue Technologien inspirieren, die in der Robotik und bei der Navigation von Drohnen Anwendung finden könnten.
Bedrohungen durch Lichtverschmutzung
Die Population der Bogong-Motten ist jedoch in den letzten Jahren stark zurückgegangen und wird als gefährdet eingestuft. Dies wird häufig auf Lichtverschmutzung und menschliche Aktivitäten in ihren Wandergebieten zurückgeführt. Eine Studie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg hat gezeigt, dass künstliches Licht nicht nur die Orientierung der Nachtfalter direkt unter den Straßenlampen stört, sondern auch in den Lichtkegeln um sie herum. Nachtaktive Insekten, wie die Bogong-Motten, ziehen häufig zu Lichtquellen und werden so zur Beute oder sterben erschöpft.
Die Lichtverschmutzung ist eine der bedeutendsten menschlichen Veränderungen auf der Erde und hat weitreichende Folgen für die Umwelt sowie die Nahrungsnetze, in denen Nachtfalter eine Schlüsselrolle spielen, wie sie auch die Bestäubung von Pflanzen unterstützen. Eine umfassende Analyse der Lichtverschmutzungs-Effekte zeigt, dass die Wechselwirkungen komplexer sind, als zunächst angenommen, insbesondere in Bezug auf den Einfluss des Mondes auf das Betragen der Motten.
In einer umfassenden Studie, die in der Zeitschrift PNAS veröffentlicht wurde, wurde gezeigt, dass die Orientierung der Nachtfalter durch künstliches Licht erheblich beeinflusst wird, auch wenn sie sich außerhalb der direkten Lichtkegel befinden. Weitere Forschungen sind daher erforderlich, um die genauen Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf das Verhalten der Nachtfalter zu verstehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erkenntnisse über die Navigationsstrategien der Bogong-Motten und die Gefahren, die durch Lichtverschmutzung drohen, sowohl Wissenschaftler als auch Naturschutzexperten dazu anregen sollten, das Bewusstsein für die Erhaltung dieser faszinierenden Insekten zu schärfen.