
Am 24. September 2025 fand in Berlin das sechste Netzwerktreffen Maritime Sicherheit (NwTr MarSi) statt, organisiert vom Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) in Kooperation mit dem Interdisziplinären Forschungsschwerpunkt Maritime Sicherheit (iFMS) der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg. Dieses regelmäßig seit 2018 durchgeführte Treffen versammelt Vertreter aus Politik, Behörden, Bundeswehr, Wissenschaft und Wirtschaft, um die Sicherheit im maritimen Bereich zu fördern.
Das zentrale Ziel des Treffens ist es, ein gemeinsames Verständnis zu schaffen und ressortübergreifende Zusammenarbeit zu stärken sowie Impulse für die sicherheitspolitische Debatte in Deutschland zu setzen. Die Veranstaltung war in zwei Teile gegliedert: einen Arbeitsworkshop im BMVg und eine öffentliche Paneldiskussion am Abend. Themen des Treffens umfassten aktuelle und zukünftige Bedrohungen für die maritime Sicherheit Deutschlands sowie die Entwicklung einer Nationalen Maritimen Sicherheitsstrategie.
Aktuelle Bedrohungen und strategische Ansätze
Die Diskussionen konzentrierten sich auf die Notwendigkeit einer integrierten Sicherheitsstrategie. Maritime Sicherheit umfasst dabei weit mehr als die Abwehr klassischer Bedrohungen auf See: Sie schützt die wirtschaftlichen Grundlagen, Energieversorgung, Kommunikation und Umwelt. Am Netzwerkabend wurde von verschiedenen Sprechern, darunter Staatssekretärin Dr. Claudia Stutz und Karina Würtz von der Stiftung Offshore-Windenergie, die zentrale Frage aufgeworfen, welche rechtlichen Rahmenbedingungen und Verantwortlichkeiten erforderlich sind, um aktuellen Bedrohungen wirksam begegnen zu können.
Die Teilnehmer der Arbeitsgruppen arbeiteten an den identifizierten Risiken und Bedrohungen im maritimen Bereich sowie an den Themen und Zielen einer deutschen Maritimen Sicherheitsstrategie. Ein einheitliches Vorgehen zur Stärkung der maritimen Sicherheit wurde als äußerst positiv erachtet, da eine engere ressortübergreifende Zusammenarbeit und klare Prioritätensetzung gefordert wurde.
Nationale Sicherheitsstrategie und deren Dimensionen
Im Kontext der Diskussion um die maritime Sicherheit kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz die erste Nationale Sicherheitsstrategie für Deutschland an, die in Zusammenarbeit mit mehreren Ministerien erarbeitet wurde. Diese Strategie, die einen umfassenderen Ansatz verfolgt als frühere Weißbücher, ist als kontinuierlicher Prozess gedacht und umfasst alle staatlichen Ebenen sowie Wirtschaft und Gesellschaft.
Die Strategie umfasst drei zentrale Dimensionen: Wehrhaftigkeit, Resilienz und Nachhaltigkeit. „Wehrhaftigkeit“ bezieht sich auf den Schutz und die Verteidigung Deutschlands sowie die Stärkung der Bundeswehr. „Resilienz“ zielt darauf ab, die demokratische Grundordnung zu schützen und einseitige Abhängigkeiten in der Rohstoff- und Energieversorgung zu reduzieren. Die Dimension „Nachhaltigkeit“ richtet ihren Fokus auf die Bekämpfung der Klimakrise und die Stärkung der globalen Ernährungssicherheit. Integrierte Sicherheit umfasst außerdem die Bereiche Diplomatie, Polizei, Feuerwehr und Cyber-Sicherheit, was eine ganzheitliche Betrachtung der Sicherheitslage in Deutschland erfordert.
Das Netzwerktreffen und die Fortschritte in der maritimen Sicherheit sind Teil eines größeren sicherheitspolitischen Diskurses in Deutschland, der geprägt ist von den aktuellen geopolitischen Herausforderungen. Der Austausch auf dem Treffen bietet eine Plattform, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln und die Sicherheit im maritimen Raum entscheidend zu stärken. Die Ergebnisse und Impulse aus diesen Diskursen werden eine wesentliche Rolle für die künftige maritime Sicherheitsstrategie Deutschlands spielen.
Für weitere Informationen über das Netzwerktreffen Maritime Sicherheit und seine Ergebnisse, besuchen Sie bitte HSU Hamburg. Weitere Details zu den politischen Diskussionen finden Sie bei Sebastian Hartmann, und einen breiteren Kontext zur nationalen Sicherheitsstrategie gibt die Bundesregierung.