
Am 4. Juli 2025 stellte Professor Dr. Christian Spannagel, ein Mathematikdidaktiker an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, die innovative Veranstaltungsreihe „True Math“ vor. Diese Reihe, die interaktive Wissenschaftskommunikation im Live-Stream erprobt, hat das Ziel, Mathematik für ein breiteres Publikum ansprechend und verständlich zu gestalten. Laut ph-heidelberg.de wurde die Reihe bereits über 2,5 Millionen Mal in sozialen Medien aufgerufen. Spannagel möchte mit diesem Projekt das oft starre Image der Mathematik auflockern und zu einem neuen Verständnis einladen.
Die von der Daimler und Benz Stiftung geförderte Reihe umfasst sechs partizipative Online-Sitzungen, die zwischen Oktober 2024 und Februar 2025 stattfanden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten die Möglichkeit, gemeinsam an mathematischen Problemlösungen zu arbeiten und bestehende mathematische Regeln zu hinterfragen. Die Sitzungen wurden auf der Streaming-Plattform Twitch durchgeführt, wodurch ein Echtzeitchat ermöglicht wurde. Über 336 Personen nahmen im Schnitt an den Live-Streams teil. Die erste Veranstaltung konnte sogar 553 Teilnehmende verzeichnen. Ein interessanter Aspekt war die Geschlechterverteilung der Teilnehmer: 58 % waren männlich, 40 % weiblich und 2 % divers. Nawik zufolge lag der Anteil berufstätiger Teilnehmer bei 63 %, während 23 % Schüler:innen oder Studierende waren.
Interaktive Formate und die Community
Die „True Math“-Reihe förderte nicht nur das Lernen, sondern auch den Austausch unter den Teilnehmenden. Die Discord-Community hat mittlerweile über 1.700 Mitglieder, die sich regelmäßig gegenseitig unterstützen und kennenlernen. Die Zahl der hochgeladenen Videos aus den Sitzungen beläuft sich auf insgesamt 100, wobei 72 Kurzvideos bereits über 32.000 Aufrufe erzielt haben. Besonders hervorzuheben ist das Video „Eine Zahl, die durch 3 teilbar ist, aber nicht durch 9“, das alleine 1,2 Millionen Aufrufe verzeichnen konnte. Die Übertragung auf Plattformen wie YouTube, Instagram und TikTok erweitert die Reichweite und das Publikum dieser innovativen Bildungsinitiative erheblich.
Durch die kontinuierliche Teilnahme und Interaktion beabsichtigt Spannagel, die Auswirkungen dieser interaktiven Formate auf die Selbstkonzepte der Teilnehmer:innen zu untersuchen. Diese Forschung wird Teil eines umfassenden Transfer- und Forschungsprogramms zu interaktiven Mathematik-Formaten, so die Informationen von ph-heidelberg.de.
Wissenschaftskommunikation und Fortbildung
Die Relevanz der Wissenschaftskommunikation in unserer Gesellschaft ist unbestreitbar. Sie wird von verschiedenen Akteuren mit unterschiedlichsten Zielgruppen zusammen getragen, wie Nawik betont. Die Plattform www.wissenschaftskommunikation.de wurde ins Leben gerufen, um Wissenschaft in der Gesellschaft zu verankern. Ihr Ziel ist es, aktuellen Trends und bewährte Kommunikationswerkzeuge bereitzustellen, um die Qualität der Wissenschaftskommunikation zu verbessern. Hierzu bietet sie umfassende Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Kommunikator:innen, Forschende und Journalist:innen an.
Ein Beispiel für innovative Fortbildungsformate ist der E-Learning-Kurs zu sozialen Medien in der Wissenschaftskommunikation, der von wissenschaftskommunikation.de organisiert wird. Der Kurs richtet sich an Wissenschaftler*innen und Kommunikator*innen aller Karrierestufen und bietet eine Einführung in die Funktionen und Besonderheiten sozialer Medien. Abwechslungsreiche Inhalte, wie Videos und praktische Übungen, sollen den Teilnehmenden helfen, effektiv in den sozialen Medien zu kommunizieren und Herausforderungen im digitalen Rahmen zu meistern.