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Medikamenten-Guide: Aufklärung gegen Angst und Verwirrung!

Am 18. April 2025 hat Hannah Warmer, eine Medizinstudentin an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), ein Nachschlagewerk mit dem Titel „Medikamente – Beipackzettel leicht erklärt“ veröffentlicht, das sich mit der Wirkungsweise von Medikamenten beschäftigt. Dieses im Springer-Verlag erschienene Buch ist das Ergebnis zweijähriger Auswertungen von Beipackzetteln zu 50 häufig in Deutschland verschriebenen Medikamenten, darunter Ramipril, Ibuprofen, Apixaban und Prednisolon. Warmer hat es sich zum Ziel gesetzt, Ängste zu nehmen und wichtige Informationen klar und verständlich, insbesondere für ältere Menschen, weiterzugeben. Ihre Inspiration schöpfte sie aus den Erfahrungen ihrer Großmutter, die oft mit den komplexen Informationen auf Beipackzetteln überfordert war. Das Resultat ist ein 254-seitiges Werk, das als Nachschlagewerk dienen soll, um relevante Informationen zu Wirkstoffen, Beschwerden sowie Neben- und Wechselwirkungen zugänglich zu machen.

Warmer betont jedoch, dass ihr Buch die persönliche Beratung durch Apotheker oder Ärzte nicht ersetzen kann. Zu den praktischen Tipps, die das Buch enthält, gehört eine Warnung zur Einnahme von Ibuprofen. Längere Anwendungen könnten die Magenschleimhaut schädigen. Zudem wird das Buch Teil ihrer Doktorarbeit zum Thema „Kommunikation pharmakologischer Inhalte für Laien“ sein. Prof. Dr. Roland Seifert, Direktor des MHH-Instituts für Pharmakologie, hat Warmer während ihres Projekts unterstützt und ist Mitautor des Buches.

Herausforderungen im Umgang mit Beipackzetteln

Die Komplexität von Beipackzetteln stellt eine große Herausforderung für viele Patienten dar. Alice von Laguna, die eine Apotheke in Grefrath leitet, erwähnt in ihrer täglichen Arbeit, dass viele Patienten Angst vor möglichen Nebenwirkungen haben und aus dieser Angst heraus eigenständig die Dosis reduzieren oder Medikamente absetzen. Oft lesen die Patienten den Beipackzettel nicht aus der Furcht, das Medikament nicht mehr einnehmen zu können. Der Mangel an verständlicher Information führt dazu, dass viele Patienten Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Gegenanzeigen verwechseln.

Unter Nebenwirkungen versteht man unerwünschte Beschwerden, die zusätzlich zur Hauptwirkung eines Arzneimittels auftreten. Wechselwirkungen beziehen sich auf die gegenseitige Beeinflussung von Arzneimitteln oder sogar zwischen Medikamenten und Nahrungsmitteln. Ein typisches Beispiel sind Medikamente, die bei Engwinkelglaukom nicht eingenommen werden dürfen. Doch oft können Patienten zwischen verschiedenen Glaukomarten nicht unterscheiden. Dies führt zu Unsicherheiten, insbesondere bei älteren Menschen, die häufig mehrere Medikamente einnehmen und teilwiese die Nebenwirkungen falsch zuordnen.

Medikationsberatung in Apotheken

Um Unsicherheiten zu verringern, sollten Patienten bei Zweifeln ihren Arzt oder Apotheker konsultieren. Dies ist gerade im Hinblick auf die steigende Polymedikation, die Einnahme von fünf oder mehr täglich ärztlich verordneten Medikamenten, wichtig. Apotheker bieten mittlerweile erweiterte Medikationsberatungen an, um arzneimittelbezogene Probleme zu identifizieren. In Deutschland nehmen 42 % der über 65-Jährigen täglich mehr als fünf Medikamente ein, was das Risiko unerwünschter Arzneimittelwirkungen erhöht. Studien zeigen, dass zwischen 10 und 30 % der Krankenhausaufenthalte bei älteren Menschen auf Nebenwirkungen zurückzuführen sind, wobei zwei Drittel dieser Fälle vermeidbar sein könnten.

Die Beratungen umfassen auch die Überprüfung von Wechselwirkungen zwischen rezeptfreien Produkten und Lebensmitteln. Apotheker wie Dr. Barsom Aktas führen strukturierte Medikationsberatungen durch und erstellen bei Bedarf individuelle Medikationspläne. Krankenkassen übernehmen die Kosten dieser Analysen, was einen weiteren Anreiz für Patienten darstellt, von diesen Angeboten Gebrauch zu machen. Ein zentraler Bestandteil dieser Überprüfung ist das Mitbringen aller Medikamente, einschließlich rezeptfreier Mittel und Nahrungsergänzungsmittel, um eine umfassende Beratung zu gewährleisten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mhh.de
Weitere Infos
apotheken-umschau.de
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apotheken-umschau.de

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