
Am Montag, dem 20. Oktober 2025, startet die Universität Greifswald mit der Vortragsreihe „Universität im Rathaus“ ins Wintersemester 2025/26. Der erste Vortrag mit dem Titel „Mit Gefühl und Wellenschlag. Eine neue Kulturgeschichte der Meere“ wird von Prof. Dr. Sünne Juterczenka, Professorin für Allgemeine Geschichte der Frühen Neuzeit, gehalten. Die Veranstaltung findet um 17:00 Uhr im Bürgerschaftssaal im Rathaus statt. Der Eintritt ist frei, was eine breite Teilnahme erwarten lässt.
Prof. Juterczenka wird sich in ihrem Vortrag mit den Ozeanen als Erfahrungs- und Imaginationsraum auseinandersetzen. Dabei verfolgt sie einen interdisziplinären Ansatz, der die Meere nicht nur als Natur- und Wirtschaftsraum behandelt. Stattdessen wird die Thematisierung der Meere als Begegnungsorte unterschiedlicher Kulturen im Kontext der Globalisierung, die um 1500 ihren Anfang nahm, besonders hervorgehoben. Fragen zur Veränderung von Wissen, Wahrnehmung und Emotionen im Umgang mit dem Meer stehen ebenfalls im Mittelpunkt ihrer Analyse. Die Professorin leitet die Vortragsreihe seit diesem Jahr, nachdem zuvor Prof. Dr. Matthias Schneider diese Aufgabe übernommen hatte. Weitere Informationen zur Veranstaltung sind auf der Webseite der Universität Greifswald zu finden. uni-greifswald.de berichtet, dass …
Karten als Fenster zur Welt
Die Faszination der Meere zeigt sich nicht nur in Vorträgen, sondern auch in der Kartographie. Eine verbundene Online-Ausstellung, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde, trägt den Titel „Karten-Meere. Für eine Geschichte der Globalisierung vom Wasser aus“. Die Ausstellung, die auf den Ergebnissen eines Projekts von 2018 bis 2022 basiert, legt einen besonderen Fokus auf die Rolle der Seekarten. Ab der Wende zum 19. Jahrhundert zeigten neuartige Seekarten verschiedene Facetten der Globalisierung. Sie enthielten Hinweise auf globale Verkehrsnetze und illustrierten den neuen „Weltverkehr“ der dampfbetriebenen Linienschifffahrt. Hierbei sind die entwickelten Karten nicht nur informative Werkzeuge, sondern auch kulturelle Artefakte, die eine Auffassung der Welt als räumliches Kontinuum reflektieren. geistes-und-sozialwissenschaften-bmbf.de erläutert, dass …
Die Online-Ausstellung ermöglicht es, Forschungsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und besondere Funde im Sinne des Open Access-Grundsatzes darzustellen. Positive Rückmeldungen seit der Eröffnung im November 2021 zeugen vom großen Interesse. Zukünftige Entwicklungen in Virtual und Augmented Reality werden beobachtet, und eine App für mobile Endgeräte ist in Planung, um die Zugänglichkeit weiter zu verbessern.
Die Geschichten der Seekarten
Karten haben eine vielschichtige Funktion. Sie helfen nicht nur dabei, Datenmengen zu bändigen und den Überblick über komplexe Beobachtungen zu wahren, sondern sie sind auch Hilfsmittel zur Routenplanung und Navigation. Zudem schaffen sie Raum für Phantasien und Sehnsüchte, die in Karten eingeschrieben sind. Die Ausgabe „Karten-Meere. Eine Welterzeugung“, die 2020 erschien, geht näher auf diese Themen ein. Laut den Autoren Wolfang Struck, Iris Schröder, Felix Schürmann und Elena Stirtz thematisiert die Publikation die Herausforderungen, die sich durch die Zuverlässigkeit von Karten ergeben, etwa im Bezug auf Riffs und Eisberge. kartenmeere.hypotheses.org beschreibt, dass …
Insgesamt wird deutlich, dass das Meer nicht nur ein physischer Raum ist, sondern ein Ort, der durch kulturelle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte geprägt wird. Die vielfältigen Formen der Auseinandersetzung mit den Meeren, sei es in Vorlesungen oder Ausstellungen, eröffnen neue Perspektiven und tragen zur weiteren Erforschung der menschlichen Beziehung zu diesem elementaren Bestandteil unserer Erde bei.