Allgemein

Meisterwerk im Fokus: Die Puppe begeistert Schüler in Polen!

Im Mai und Juni 2025 veranstaltete die Karl Dedecius Stiftung zwei bedeutende Events, die sich um den Roman „Lalka“ (Deutsche Übersetzung: „Die Puppe“) von Bolesław Prus drehten. Anlass war die Neuübersetzung des Werks durch die Übersetzer Lisa Palmes und Lothar Quinkenstein, die mit diesen Veranstaltungen einen tieferen Einblick in die Herausforderungen der Literaturübersetzung bieten wollten.

Am 27. Mai 2025 nahmen über 500 Schüler*innen aus 14 Schulen in Polen an einem auf Zoom stattfindenden Webinar teil. Die teilnehmenden Schulen kamen unter anderem aus Städten wie Katowice, Gryfice und Łódź. Während des Webinars diskutierten Palmes und Quinkenstein nicht nur ihre Übersetzungsarbeit, sondern auch die Faszination, die der Roman auf moderne Leser*innen ausübt.

Das Thema der Übersetzung

Die Themen des Webinars umfassten insbesondere die Herausforderungen bei der Übersetzung eines über 130 Jahre alten Romans für ein zeitgenössisches Publikum sowie die Konzepte des Arbeitens im Tandem. Die Schüler*innen hatten die Möglichkeit, direkt Fragen an die Übersetzer*innen zu richten, was den interaktiven Charakter der Veranstaltung unterstrich.

Die zweite Veranstaltung fand am 10. Juni 2025 im Collegium Polonicum in Słubice statt. Hier waren sowohl Schüler*innen des Akademischen Gymnasiums der Adam-Mickiewicz-Universität als auch Student*innen des Collegium Polonicum anwesend. Der interaktive Workshop konzentrierte sich auf zeitgemäße Übersetzungen literarischer Klassiker und die Entscheidungen, die Übersetzer*innen in diesem Zusammenhang treffen müssen. Die Teilnehmenden erhielten wertvolle Einblicke in den Entstehungsprozess der Neuübersetzung und konnten die Perspektive der Übersetzer*innen nachvollziehen.

Bolesław Prus und „Lalka“

Bolesław Prus, geboren als Aleksander Głowacki am 20. August 1847 in Polen, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des polnischen kritischen Realismus. Sein Werk „Lalka“ entstand zwischen 1887 und 1889 und wurde 1890 veröffentlicht. Das Buch wird heute von vielen, einschließlich des Nobelpreisträgers Czesław Miłosz, als der größte polnische Roman angesehen. Wichtige Themen des Romans sind die unglückliche Liebe zwischen dem Protagonisten Stanisław Wokulski und der Adligen Izabela Łęcka sowie die Darstellungen der sozialen Verhältnisse in Warschau des 19. Jahrhunderts.

„Lalka“ hat bereits in 28 Sprachen Übersetzungen erfahren und wurde mehrfach filmisch adaptiert. Die Franzosen und Engländer nennen es „The Doll“, wobei der Titel auf einen weniger bedeutenden Vorfall mit einem gestohlenen Spielzeug verweist, oft aber eng mit der Figur der Izabela Łęcka verbunden ist. Prus’ intensives Interesse an der Darstellung der damaligen Gesellschaft wird besonders in der sorgfältigen Ausarbeitung des Settings und der Charaktere deutlich.

Wokulski, der aus verarmten Adelsverhältnissen stammt und als Kellner anfängt, wird durch eine Reihe von Schicksalsschlägen zu einem wohlhabenden Geschäftsmann, der in die aristokratischen Kreise aufsteigt. Seine unglückliche Liebesgeschichte mit Izabela spiegelt nicht nur seine persönlichen Frustrationen wider, sondern thematisiert auch die gesellschaftlichen Inertien seiner Zeit.

In „Lalka“ wird das Scheitern von Wokulski, der um die Zuneigung einer Frau kämpft, die sich zwischen ihm und einem anderen Mann, Starski, hin- und hergerissen fühlt, eindringlich thematisiert. Der Roman, der bis heute Leser*innen fasziniert, besticht durch die Tiefe seiner Charaktere und die Beobachtungen des Alltagslebens.

Fazitierend lässt sich sagen, dass die Veranstaltungen der Karl Dedecius Stiftung nicht nur das Interesse an Prus’ Werk neu entfacht haben, sondern auch die Bedeutung der Übersetzungsarbeit ins Licht rücken. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie auf der Website der Karl Dedecius Stiftung, während weiterführende Informationen zu Bolesław Prus und seiner Literatur auf Wikimedia sowie auf Wikipedia zu finden sind.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
europa-uni.de
Weitere Infos
en.wikipedia.org
Mehr dazu
de.m.wikipedia.org

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert