
Am 17. September 2025 wurde Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl offiziell für ihre zweite Amtszeit als Präsidentin der Universität Osnabrück ernannt. Wissenschaftsminister Falko Mohrs überreichte die Ernennungsurkunde und lobte die Erfolge, die Menzel-Riedl in ihrer ersten Amtszeit erzielte. Diese neue Amtszeit beginnt am 1. Oktober 2025, nachdem Senat und Hochschulrat einstimmig auf eine Ausschreibung verzichtet und ihre Wiederwahl dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur vorgeschlagen hatten. Menzel-Riedl zeigte sich erfreut über das entgegengebrachte Vertrauen und die Möglichkeit, die Universität weiterhin aktiv zu gestalten.
Während ihrer bisherigen Präsidentschaft hat Menzel-Riedl maßgeblich zur Schärfung des Profils der Universität beigetragen, die Forschungsstärke ausgebaut und die Sichtbarkeit erhöht. Zu ihren angestrebten Zielen in der neuen Amtszeit gehört die Weiterführung dieser Entwicklungen sowie die gezielte Integration neu berufener Professoren in die Universität. Des Weiteren plant sie, neue Akzente zu setzen, insbesondere durch das Förderprogramm „Potenziale strategisch entfalten“, das mit 16,25 Millionen Euro von der VolkswagenStiftung unterstützt wird. Ziel dieses Programms ist die Erhöhung der Sichtbarkeit in der Forschung sowie die Weiterentwicklung forschungsorientierten Lehrens und Lernens.
Ein Blick auf die Erfolge
In Menzel-Riedls erster Amtszeit sind bedeutende Projekte realisiert worden. Unter ihrer Leitung wurden zwei Sonderforschungsbereiche eingerichtet: einer zu zellulären Membrannetzwerken und ein weiterer zur Migrationsforschung. Zudem wurde das KI-Reallabor Agrar mit 18,9 Millionen Euro von der VolkswagenStiftung gegründet. Diese Initiativen verdeutlichen Menzel-Riedls Engagement, die Internationalisierung der Universität sowie die Profilbildung in der Forschung zu fördern.
Susanne Menzel-Riedl, geboren am 8. Juni 1976 in Siegen, hat sich als Expertin für Biologiedidaktik einen Namen gemacht. Nach ihrem Abitur am Gymnasium Stift Keppel in Hilchenbach studierte sie von 1996 bis 2002 Biologie, Pädagogik und Englisch an renommierten Universitäten, einschließlich einer Forschungsaufenthalt in Dakar (Senegal) und Virginia, USA. Ihre Promotion, die sie 2007 abschloss, beschäftigt sich mit den Voraussetzungen für Biodiversitätsbildung.
Führung unter dem Genderaspekt
Die politische und akademische Landschaft in Deutschland verändert sich langsam, insbesondere was die Geschlechterverteilung in Führungspositionen betrifft. Der jüngsten Auswertung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung zufolge liegt die Frauenquote an deutschen Universitäten bei 42 Prozent, und etwa ein Drittel der staatlichen Hochschulen wird mittlerweile von Frauen geleitet. Menzel-Riedls Wiederwahl ist ein positives Zeichen für die weibliche Repräsentation in der Hochschulleitung. Diese Entwicklung ist besonders bemerkenswert, da Frauenhistorisch oft unterrepräsentiert waren und ihrer Position in akademischen Führungsrollen oft kämpfen mussten.
Beruflich hat Menzel-Riedl seit 2019 eine Vorreiterrolle eingenommen. Bei der Wahl zum „Rektor des Jahres“ 2025 belegte sie den zweiten Platz und war zuvor seit 2021 durchgängig auf Platz eins unter den niedersächsischen Universitätsleitungen. Dies unterstreicht ihren Einfluss und die Anerkennung, die sie in der akademischen Gemeinschaft genießt.
Mit der bevorstehenden zweiten Amtszeit hat Susanne Menzel-Riedl die Chance, ihre Visionen für die Universität Osnabrück weiter zu verfolgen und die institutionelle Entwicklung in einer Zeit, in der der Genderaspekt in Führungspositionen zunehmend tastbar wird, mitzugestalten. Die Herausforderungen und Chancen, die vor ihr liegen, könnten wegweisend für zukünftige Generationen von Führungskräften an deutschen Universitäten sein.