
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat einen entscheidenden Schritt in ihrer Bewerbung um den Titel einer Exzellenzuniversität unternommen. Wie MHH berichtet, wurde beim Wissenschaftsrat eine offizielle Absichtserklärung eingereicht. Mit dieser Bewerbung strebt die MHH an, ihre Position als führende medizinische Universität Deutschlands weiter zu festigen und sich im bundesweiten Spitzenforschungswettbewerb zu behaupten.
Besonders bemerkenswert ist, dass die MHH die einzige rein medizinische Universität in Deutschland ist. Präsidentin Prof. Dr. Denise Hilfiker-Kleiner hebt die hohe Qualität in Forschung, Lehre und Krankenversorgung hervor. Die Hochschule wird in diesem Vorhaben von Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs unterstützt, der die Bedeutung dieser Bewerbung für die regionale Wissenschaftslandschaft betont.
Forschungsschwerpunkte und Exzellenzcluster
Die MHH fokussiert sich auf wichtige Forschungsbereiche wie Infektion und Immunität, Transplantation und Regeneration sowie Biomedizintechnik und Implantatforschung. Nach Informationen von Das Wissen erhielt die Hochschule im Mai 2023 Förderung für die Exzellenzcluster RESIST und Hearing4all. Diese Clusterauswahl, die aus 98 Bewerbungen hervorging, soll die Forschung in Deutschland weiter stärken.
Das RESIST-Team arbeitet primär an Fortschritten in der Infektionsforschung, mit einem besonderen Fokus auf Sepsis bei Neugeborenen und Strategien zur Bekämpfung von multiresistenten Keimen. Parallel dazu setzt sich das Hörcluster Hearing4all das Ziel, die Hördiagnostik sowie -behandlung zu verbessern und innovative, genetisch basierte Hörgeräte zu entwickeln.
Finanzierung und langfristige Perspektiven
Die MHH erhält insgesamt 120 Millionen Euro an Fördermitteln über einen Zeitraum von sieben Jahren, um diese Forschungsprojekte voranzutreiben. Dies unterstreicht die strategische Bedeutung der Exzellenzcluster nicht nur für die MHH, sondern auch für Niedersachsen, wie Wissenschaftsminister Mohrs betont.
Der Antrag für die Exzellenzuniversität muss bis zum 12. November 2025 eingereicht werden, und die Entscheidung wird im Herbst 2026 fallen. Erfolgreiche Exzellenzuniversitäten können mit jährlichen Fördermitteln von bis zu 15 Millionen Euro rechnen. Diese Strategie, die der Exzellenzstrategie zugrunde liegt, zielt darauf ab, die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Hochschulen zu stärken und deren Sichtbarkeit auf dem globalen Wissenschaftsmarkt zu erhöhen.
Im Rahmen dieser Strategie werden Exzellenzuniversitäten aufgrund ihrer Qualität und Vernetzung in der Forschung ausgewählt. Die MHH positioniert sich somit nicht nur für einen Titel, sondern auch für eine dauerhafte Förderung durch die wissenschaftlichen Institutionen, die durch internationale Experten evaluiert wird.