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Mia San Mia: Eine Performance über Identität und Gemeinschaft

Die Performance „Mia San Mia“ von Tamira Kalmbach hat es auf die Shortlist des Körber Studios Junge Regie 2025 geschafft. Diese Auszeichnung ist nicht nur ein Zeichen für die Qualität der Inszenierung, sondern auch eine Bestätigung für ihre Relevanz im Kontext der aktuellen Diskussionen über Identität und Zugehörigkeit. Laut uni-giessen.de wurde „Mia San Mia“ als eine der drei besten Inszenierungen des diesjährigen Festivals beim Hamburger Thalia Theater ausgezeichnet.

Das Körber Studio Junge Regie stellt eine bedeutende Plattform für Regiestudierende im deutschsprachigen Raum dar. In diesem Jahr nahmen zwölf Theaterhochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz am Wettbewerb teil. Die Performance selbst wurde gemeinsam mit einem FLINTA-Team entwickelt und präsentiert, was die Vielfalt der Perspektiven in der Inszenierung unterstreicht.

Themenkomplex und Inszenierung

Die Performance wird in einer bierzelt-ähnlichen Szenerie aufgeführt, wobei das Publikum auf Bierbänken um die Performer*innen und eine große Leinwand sitzt. Zentrale Elemente der Oktoberfest-Tradition werden mit privaten Videos, öffentlichen Darstellungen und Anekdoten kombiniert. Kalmbach verwebt eigene Erinnerungen und familiäre Dokumente mit historischen Fakten und musikalischen Traditionen des Oktoberfests, was die Inszenierung umso authentischer macht.

Ein zentrales Thema von „Mia San Mia“ ist die Auseinandersetzung mit strukturellem Rassismus und Sexismus, anhand der Beispiele und Erfahrungen, die mit dem Oktoberfest verbunden sind. Es wird der Wunsch nach Zugehörigkeit und Gemeinschaft thematisiert, während die Herausforderungen moderner Identitätskonstruktionen aufgezeigt werden. Diese Thematik erhält zusätzlichen Kontext durch die Geschichten, die eine Gruppe von Menschen in der Zukunft erzählt, die im Einklang mit der Natur leben und sich dadurch mit ihren bayrischen Wurzeln auseinandersetzen müssen.

Zukunftsvision und Identität

In dieser fiktiven Zukunft haben Massentierhaltung und patriarchale Systeme weitgehend abgedankt und Armut wurde beseitigt. Eine Gruppe bricht in den Weltraum auf, um eine neue Heimat zu finden, und plant, eine bayrische Siedlung zu gründen. Der Wanderplanet, den sie ansteuern, ist jedoch unwirtlich und stellt die Identität und den Stolz der Siedler auf die Probe. Laut muenchner-kammerspiele.de steht im Vordergrund, ob die Einheimischen in ihrer eigenen Identität unter dem Fremdenverkehr erblühen oder zurückgedrängt werden.

Die Touristen, die die kulturellen Ausdrucksformen der bayrischen Tradition erleben möchten, handeln oft grenzüberschreitend, was die Frage aufwirft, ob sie wirklich willkommen sind. Gleichzeitig sorgt der Fremdenverkehr für das Überleben der Siedlung, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Ein Gutachter mit vorurteilsbeladenen Ansichten plant, zu entscheiden, ob die Siedlung geräumt werden soll, um den Planeten als Müllhalde zu nutzen.

„Mia san Mia“ hat eine tiefere Bedeutung, die über die kulturelle Identität hinausgeht und sich auch mit Fragen der Anerkennung und dem Umgang mit Machtgefällen beschäftigt. Dieser Aspekt wird durch die kritische Perspektive in Bezug auf Diversity in Organisationen ergänzt, wie sie kulturelle-teilhabe-bw.de beschreibt. Dort wird betont, dass Empowerment-Angebote für BIPoC essenziell sind, um sichere Räume zu schaffen, die Heil- und Entfaltungsräume ohne Fremdbewertung bieten.

Insgesamt ist „Mia San Mia“ nicht nur eine künstlerische Leistung, sondern auch ein wertvoller Beitrag zur Diskussion über Identität, Zugehörigkeit und die Herausforderungen, die im Kontext von Diversität und Gemeinschaft entstehen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-giessen.de
Weitere Infos
muenchner-kammerspiele.de
Mehr dazu
kulturelle-teilhabe-bw.de

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