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Migration im Fokus: Ausstellung in Konstanz zeigt bewegende Geschichten

Vom 18. Juli bis zum 23. Oktober 2025 findet im Turm zur Katz in Konstanz die Ausstellung „Ankommen? Migration, Glaube und Identität“ statt. Diese Veranstaltung verfolgt das Ziel, Migration als allgegenwärtigen Prozess sichtbar zu machen und die individuellen Erfahrungen von Migranten in den Mittelpunkt zu rücken. Veranstaltet wird die Ausstellung in Kooperation mit der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) Konstanz und der Musikhochschule Trossingen. Der Eintritt ist von Dienstag bis Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr sowie am Wochenende von 10:00 bis 17:00 Uhr frei während der Interkulturellen Woche. Es ist jedoch eine vorherige Registrierung erforderlich, um Zugang zu erhalten.

Besucher der Ausstellung müssen persönliche Daten an einer „Meldebehörde“ angeben, darunter Name, Geburtsdatum sowie Herkunfts- und Aufenthaltsort. Die erste Station der Ausstellung, „ZUHAUSE“, präsentiert sechs Avatare fiktiver Personen aus verschiedenen Epochen.Diese Charaktere erleben Migration unter ganz unterschiedlichen Umständen:

  • Lucius Cassius Martialis: römischer Legionär in Kastell Constantia.
  • Schlomo Ben Chaim: Stoffhändler, der zur Unterstützung einer jüdischen Gemeinschaft nach Konstanz zieht.
  • Hugo Wochner: Anhänger der Täuferbewegung, der Konstanz verlässt.
  • Hedwig Bartsch: ein Kind, das von den sowjetischen Soldaten vertrieben wurde.
  • Hakan Gündoğdu: Gastarbeiter in Deutschland.
  • Rana al-Hassam: flieht mit ihrer Tochter Nour aus Aleppo.

Erfahrungen auf dem Weg der Migration

Die Ausstellung thematisiert Migration nicht nur als ein individuelles Schicksal, sondern als ein universelles Phänomen. Interaktive Elemente, wie Hör- und Fragestationen sowie virtuelle Realität, erweitern das Erlebnis der Besucher. Ein Augenmerk liegt auf Ranas Fluchtweg von Aleppo nach Konstanz, der digital auf Screens nachvollzogen werden kann.

In der Phase „ANKUNFT“ wird das Augenmerk auf die Herausforderungen und Erfahrungen von Migranten in ihrer neuen Umgebung gelenkt. Die Rolle der Religion dabei wird als essentiell betrachtet, da sie Identitätsstiftung und Gemeinschaftsbildung fördert. So können die Besucher durch VR-Brillen nicht nur Kultstätten, sondern auch religiöse Orte erkunden. Modelle bedeutender religiöser Gebäude, wie das Mithräum, die Mikwe, der Bruderhof sowie die Mevlana Moschee und Hinterhofmoschee, wurden von Studenten der Universität Konstanz in 3D-Druck erstellt.

Toleranz und Herausforderungen in Konstanz

Im obersten Stockwerk, unter dem Titel „ANGEKOMMEN?“, können die Besucher direkt den Avataren Fragen stellen. Die Antworten der Avatare spiegeln die gemischten Erfahrungen wider, die mit dem Ankommen verbunden sind. Ein wichtiges Thema stellt die Toleranz der Stadt Konstanz dar, sowie die Bedingungen, unter denen Flüchtlinge leben müssen. Hierbei wird auch auf lokale Widerstände gegen Flüchtlingsunterkünfte und die Diskriminierung von Migranten hingewiesen.

Das Projekt involvierte rund 80 Studierende aus verschiedenen Fachrichtungen sowie acht Professoren. Es agiert im Rahmen einer breiteren Diskussion über Diversität in Deutschland, die seit den 90er Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Der Begriff „Diversity“ schließt sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede von Menschen ein und wird nicht nur als Herausforderung, sondern vielmehr als Chance betrachtet.

Besonders hervorzuheben ist, dass Migration oftmals problemorientiert angegangen wird, während ein Drittel der Schüler unter 15 Jahren in Deutschland einen Migrationshintergrund aufweist. In Schulbüchern wird Migration vorrangig als Problem und nicht als Normalität behandelt. Themen wie Multikulturalismus, Interkulturalität und Transkulturalität verdeutlichen die gesellschaftlichen Herausforderungen wobei die interkulturelle Öffnung auch Bereiche wie Bildung und sozialen Dienst erfasst.

Weitere Informationen zur Ausstellung „Ankommen? Migration, Glaube und Identität“ finden Interessierte online unter ankommen-ausstellung.de. Zurück zur Geschichte des Ausstellungsortes: Der Turm zur Katz, gelegen in der Wessenbergstraße 43 in Konstanz, trägt zur kulturellen und interkulturellen Bildung der Stadt bei und bietet Raum für Dialoge über Migration und Identität.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
campus.uni-konstanz.de
Weitere Infos
konstanz.de
Mehr dazu
bpb.de

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