
Dr. Friederike Klein von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) engagiert sich intensiv in der Initiative „Gegen das Vergessen“. Diese Bewegung zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Verbrechen des Nationalsozialismus wachzuhalten und die Bedeutung einer ethischen Auseinandersetzung mit dieser dunklen Kapitel der Geschichte zu fördern. Ihr Engagement passt in einen breiteren Kontext gesellschaftlicher Reflexion über Moral und Verantwortung.
Das Netzwerk NS-Moral, an dem auch die MHH beteiligt ist, haben sich der Erforschung der moralischen Dimensionen des Nationalsozialismus verschrieben. Laut netzwerk-nsmoral.de wird das Selbstverständnis vieler Gesellschaften weltweit maßgeblich von den historischen Erfahrungen dieser Verbrechen geprägt. Völkerrechtliche Normen wie die Genozidkonvention und der Grundsatz der Unantastbarkeit der Menschenwürde sind direkte Antworten auf die Gräueltaten des Nationalsozialismus.
Interdisziplinäre Forschung
Das Forschungsnetzwerk umfasst Soziologen, Historiker, Kulturwissenschaftler, Juristen und Philosophen, die sich gemeinsam mit der interdisziplinären Analyse der Moralvorstellungen der Nationalsozialisten auseinandersetzen. Ziel ist es, die ethischen Vorstellungen der Nationalsozialisten zu erforschen und deren Einfluss auf rechtliche und gesellschaftliche Strukturen zu untersuchen.
Dabei werden zwei zentrale Forschungsfelder behandelt: Zum einen geht es um die Geschichte der Moral und Moralphilosophie in Deutschland im Verhältnis zum Nationalsozialismus. Hierauf basierend werden die ethischen Vorstellungen der Nationalsozialisten und deren Entwicklung betrachtet. Der Zusammenhang zwischen Recht und Moral sowie die Nachwirkungen dieser Ideologien in der deutschen Geschichte sind ebenfalls Themen der Auseinandersetzung.
- Ethik der Nationalsozialisten: Struktur und Entwicklung
- Rolle der Moralphilosophie in der Vorbereitung und Rechtfertigung der Verbrechen
- Verhältnis zwischen Recht und Moral in der Nachkriegszeit
Das zweite Forschungsfeld befasst sich mit dem Genre des Nationalsozialismus in der Philosophie, dem Denken und Fühlen. Es wird untersucht, wie sich politische Denkmuster unabhängig von historischen Kontexten perpetuieren und welche Veränderungen in diesem Genre zu beobachten sind.
Förderung des Austauschs
Ein zentrales Anliegen des Netzwerks ist der Austausch zwischen Forschenden, um die interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit zu stärken. Geplant sind jährliche Konferenzen, die der Diskussion dieser komplexen Themen gewidmet sind. Darüber hinaus soll die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen unterstützt werden, um die Erkenntnisse für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen.
Das Ziel ist es, das Verhältnis von Nationalsozialismus, Moral und Philosophie als Querschnittsthema in der wissenschaftlichen Forschung und Lehre zu etablieren. Die Teilnahme an diesen interdisziplinären Diskursen ist entscheidend für die Entwicklung von Materialien und Hilfestellungen, die das Verständnis dieser Moralvorstellungen fördern.
Weitere Informationen über Dr. Friederike Kleins Engagement sowie die Initiative „Gegen das Vergessen“ sind auf der Webseite der MHH zu finden: mhh.de.