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Münsteraner Professor geht an die New School: Ein historischer Schritt!

Prof. Dr. Gerald Echterhoff von der Universität Münster wird ab September 2025 für zwei Semester die Theodor-Heuss-Professur an der New School for Social Research (NSSR) in New York übernehmen. Er ist der erste Wissenschaftler seiner Institution, der diese renommierte Gastprofessur erhält. Die NSSR, eine der führenden sozialwissenschaftlichen Hochschulen in den USA, hat eine lange Tradition in der deutsch-amerikanischen Wissenschaftskooperation, die bis in die 1930er Jahre zurückreicht.

Gegründet im Jahr 1919, war die New School für viele Sozial- und Geisteswissenschaftler, die vor dem nationalsozialistischen Regime flohen, ein sicherer Hafen. Zu den namhaften Persönlichkeiten, die dort lehrten, zählen unter anderem Hannah Arendt, Erich Fromm, Hans Jonas und Leo Strauss. Gerald Echterhoff, der seit 2010 an der Universität Münster tätig ist, hat sich auf soziale und motivationale Einflüsse auf Kognition, Gedächtnis, Kommunikation sowie Gruppenbeziehungen spezialisiert.

Forschungsschwerpunkte während des Aufenthalts

Während seines Aufenthalts in New York wird Echterhoff unter anderem Themen wie Fluchtmigration und die Integration von Flüchtlingen bearbeiten, die auch zum Forschungsprofil der Universität Münster gehören. Er wird mit dem Zolberg Institute on Migration and Mobility an der NSSR kooperieren, um in diesen Bereichen signifikante Forschungsprojekte durchzuführen.

Die Theodor-Heuss-Professur, die 1962 mit Unterstützung der Bundesregierung geschaffen wurde, wird jährlich an herausragende deutsche Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen vergeben. Zu den ehemaligen Inhabern zählen neben Jürgen Habermas und Niklas Luhmann auch Reinhart Koselleck und Hans Mommsen. Die letzte Preisträgerin war Christina Morina von der Universität Bielefeld.

Historischer Kontext der Professur

Die Geschichte der Heuss Professur reicht bis ins Jahr 1933 zurück, als die University in Exile gegründet wurde, um Wissenschaftlern, die vor dem Dritten Reich flohen, Zuflucht zu bieten. In den folgenden zwei Jahrzehnten fanden fast 200 meist jüdische Wissenschaftler an der New School Sicherheit und Unterstützung für ihre akademische Arbeit. Diese Wissenschaftler bildeten den Kern der Fakultät für Sozialwissenschaften und trugen maßgeblich zur akademischen Landschaft der New School bei.

Theodor Heuss, der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, besuchte 1958 die New School und wurde mit einer Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Er schlug die Einrichtung einer Professur vor, um die Bindung zwischen Deutschland und den USA zu stärken. 1962 wurde die Professur schließlich gegründet, zunächst auf experimenteller Basis, gefolgt von einer dauerhaften Dotierung durch den deutschen Staat in den 1970er Jahren.

Jährlich berufen die NSSR und deutsche Institutionen führende Wissenschaftler aus Sozialwissenschaften und anderen Disziplinen, um die intellektuellen transatlantischen Beziehungen zu fördern. Gerald Echterhoffs Ernennung als Theodor Heuss Professor ist ein weiterer Schritt in dieser Tradition, die sich auf den Austausch von Wissen und Kulturen konzentriert.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-muenster.de
Weitere Infos
for2812.rub.de
Mehr dazu
heussprofessor.newschool.org

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