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Mütter in Deutschland: Psychische Gesundheit stark gefährdet!

Die psychische Gesundheit von Müttern hat unmittelbare Auswirkungen auf die Entwicklung ihrer Kinder und wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Forscherinnen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) untersuchen diese komplexen Zusammenhänge und haben herausgefunden, dass etwa jede dritte Frau in Deutschland von einer mentalen Störung betroffen ist, und darunter viele Mütter. Die zentrale Fragestellung der Untersuchung war die Identifikation der Ursachen für psychische Beschwerden bei Müttern. Dabei wurde festgestellt, dass vor allem das Gefühl der Unsicherheit in der Elternrolle als der größte Einflussfaktor auf die mentale Gesundheit der Mütter wirksam wird.

Die Studienergebnisse zeigen, dass Mütter, die sich in ihrer Elternrolle unsicher fühlen, einen signifikant höheren mentalen Stresslevel aufweisen. Die Zufriedenheit in den Bereichen Familienleben, Partnerschaft und Work-Life-Balance steht in direktem Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit. Höhere Zufriedenheit in diesen Lebensbereichen korreliert mit einer besseren mentalen Gesundheit. Angststörungen und affektive Störungen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei Müttern, mit einer Prävalenz von etwa 21% beziehungsweise 12%.

Zusammenhänge zwischen mütterlicher und kindlicher Gesundheit

Die psychische Gesundheit der Eltern hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Wachstum und die Entwicklung ihrer Kinder. Zahlreiche Studien belegen, dass mütterliche psychische Probleme zu erhöhten Erkrankungsrisiken für Kinder bis ins Erwachsenenalter führen können. Zu den häufigsten Erkrankungen bei Müttern zählen Depressionen, Angststörungen, Zwangsstörungen und posttraumatische Belastungsstörungen.

Statistiken weisen darauf hin, dass etwa 10% der Schwangeren und 13% der frisch gebackenen Mütter an affektiven Störungen leiden. Diese psychischen Herausforderungen können sich negativ auf die Eltern-Kind-Interaktion auswirken und die Überlebenswahrscheinlichkeit sowie die Entwicklung der Kinder beeinträchtigen. Kinder von psychisch belasteten Eltern sind anfälliger für verschiedene Gesundheitsprobleme, darunter Entwicklungsverzögerungen und Mangelernährung. Besonders in Entwicklungsländern sind Mütter und Kinder von höherer Morbidität und Mortalität bedroht, verursacht durch Armut, Stress und unzureichende medizinische Versorgung.

Psychische Erkrankungen während und nach der Schwangerschaft, insbesondere postpartale Depressionen (PPD), betreffen einen signifikanten Teil der Frauen und äußern sich durch verschiedene Symptome wie gedrückte Stimmung, Antriebsminderung und Schlafstörungen. Diese Erkrankungen sind behandelbar, und frühzeitige Interventionen können die Gesundheit und Lebensqualität von Müttern verbessern. Glücklicherweise zeigen frühere Studien, dass stationäre Mutter-Kind-Maßnahmen oft zu einer kurz- und mittelfristigen Verbesserung des Gesundheitszustandes führen können.

Bedarf an Unterstützung und Intervention

Ein wichtiger Aspekt der Forschung ist der Bedarf nach geeigneten Unterstützungsmöglichkeiten für Mütter. Für viele Mütter mit eingeschränkter psychischer Funktionsfähigkeit gibt es Hilfsmöglichkeiten, die von Hausärzten attestiert und bei gesetzlichen Krankenkassen beantragt werden können. Der Forschungsverbund Familiengesundheit, der sich aus einem interdisziplinären Team der MHH und stationären Mutter-/Vater-Kind-Einrichtungen zusammensetzt, spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Konzepten zur Verbesserung der mütterlichen Gesundheit und des Familienlebens.

Des weiteren ist es bedeutsam, die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen zu bekämpfen, um betroffenen Müttern die Suche nach Hilfe zu erleichtern. Die Schaffung eines unterstützenden Umfeldes kann dazu beitragen, dass Mütter und ihre Kinder gesünder aufwachsen und sich entwickeln. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler setzen sich für eine verstärkte Aufklärung und bessere Ressourcen ein, um diese Herausforderungen zu adressieren und somit die Lebensqualität von Familien zu erhöhen.

Insgesamt zeigt die umfassende Analyse, veröffentlicht im Fachmagazin BMC Women’s Health, dass die mentale Gesundheit von Müttern ein zentrales Thema ist, das nicht nur individuelle, sondern auch gesellschaftliche Relevanz hat. Die im August 2025 veröffentlichten Ergebnisse laden dazu ein, den Dialog über die Herausforderungen und Bedürfnisse von Müttern in Deutschland zu intensivieren und geeignete Maßnahmen zur Entlastung und Unterstützung zu entwickeln. Weitere Informationen finden Sie auf MHH, Univadis und Kreis Freising.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mhh.de
Weitere Infos
univadis.de
Mehr dazu
kreis-freising.de

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