
Am 25. September 2025 wurde bekanntgegeben, dass ein bedeutendes Projekt unter der Leitung der Universität Duisburg-Essen an der Verbesserung der Wasserstraßeninfrastruktur arbeitet. Mit dem Namen WISTAR, was für „Waterways for Green Inland Sustainable Transport and Rural businesses“ steht, zielt das Vorhaben darauf ab, ländliche und städtische Gebiete durch nachhaltigen Binnenschiffstransport besser miteinander zu verbinden. Eine Vorstellung der Ergebnisse wird am 30. September im Nano Energie Technik Zentrum – NETZ in Duisburg stattfinden.
Das Projekt geht über die reine Logistik hinaus und hat das wirtschaftliche Potenzial und Wachstum ländlicher Regionen im Blick. Der Fokus liegt auf emissionsfreien, flachwasserfähigen Schiffen. Diese sollen den Gütertransport zwischen Stadt und Land revolutionieren. Zudem wird an der Entwicklung einfacher, grüner Umschlagspunkte gearbeitet, die eine flexible und dezentrale Logistik ermöglichen.
Umfangreiche Kooperationen
WISTAR basiert auf einer engen Zusammenarbeit mit Partnern aus verschiedenen Bereichen. Dazu gehören die Landwirtschaft, Industrie, Wissenschaft, Forschung, Kommunalverwaltungen und Verbände, nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Frankreich und Belgien. Diese internationale Kooperation wird durch eine umfassende Analyse der rechtlichen, organisatorischen und technischen Machbarkeit des Konzeptes unterstützt.
Ein besonderes Augenmerk wird zudem auf die Ergebnisse in mehreren Regionen gelegt. Die Präsentationen im Niederrhein, Ruhrgebiet, in der Normandie sowie in Wallonien sollen wertvolle Erkenntnisse zur nachhaltigen Binnenschifffahrtslogistik liefern.
Die Rolle der Binnenschifffahrt
Die Binnenschifffahrt spielt eine entscheidende Rolle im multimodalen Güterverkehr in Deutschland und Europa. Laut BMVI hat sie immense verkehrliche und umweltpolitische Bedeutung. Binnenschiffe sind nicht nur für ihre hohe Massenleistungsfähigkeit und Energieeffizienz bekannt, sondern sie sorgen auch für eine erhebliche Entlastung der Straßeninfrastruktur. Die Deutsche und Europäische Verkehrs- und Klimapolitik setzt daher gezielte Anreize zur Förderung von emissionsfreien Antriebssystemen.
Ab 2024 wird ein Förderprogramm zur nachhaltigen Modernisierung von Binnenschiffen ins Leben gerufen. Dieses besteht aus drei Förderrichtlinien, die eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf Wasserstraßen unterstützen. Zudem werden Maßnahmen zur Nachrüstung von Emissionsminderungseinrichtungen gefördert.
Innovationen in der Schifffahrt
Innovative Entwicklungen wie die „Mannheim I+II“ der Rhenus Gruppe zeigen Beispiele für die umweltfreundliche Transformation der Binnenschifffahrt. Diese Schiffe sind mit skalierbaren Lithium-Ionen-Batterien, modernen Stage-VI-Motoren und Wasserstoff-Brennstoffzellen ausgestattet. Sie erfüllen die höchsten Sicherheits- und Umweltstandards, als Beweis für die Innovationskraft der Branche.
Die „Mannheim I+II“ haben bereits das exklusive Platin-Label für umweltfreundliche Schifffahrt erhalten und wurden mit dem Innovationspreis Binnenschifffahrt 2024 ausgezeichnet. Mit einer guten Trimmlage und einer Einsatzbereitschaft ab einem Tiefgang von nur 1,20 Metern können diese Schiffe auch in Niedrigwasserphasen zuverlässig betrieben werden.
Diese Entwicklungen, gepaart mit den Initiativen wie WISTAR, unterstreichen den klaren Trend in der Branche hin zu einer nachhaltigeren und effizienteren Binnenschifffahrt, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch zukunftsfähig ist.