
Am 25. April 2025 besuchte der niedersächsische Wissenschaftsminister Falko Mohrs die Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik der TU Delft. Bei diesem bedeutenden Besuch unterzeichneten Dekan Henri Werij und Professor Peter Hecker, Vizepräsident für Forschung an der TU Braunschweig, eine Vereinbarung zur Erneuerung ihrer Partnerschaft. Diese Zusammenarbeit fokussiert sich auf große Innovationsprogramme und Forschung zur nachhaltigen Luftfahrt.
Die seit dem 7. Februar 2020 bestehende Partnerschaft zwischen der TU Delft und der TU Braunschweig wird durch ein Memorandum of Understanding (MoU) für einen Zeitraum von zehn Jahren definiert. Die Entwicklung in der Zusammenarbeit ist durch positive Ergebnisse in gemeinsamen Projekten zur nachhaltigen Luftfahrt gekennzeichnet. Zudem bringt diese internationale Kooperation strategische Vorteile für beide Institutionen.
Forschung und Innovation
Im Rahmen der Vereinbarung haben die Hochschulen beschlossen, die Möglichkeiten für eine Ausweitung auf nachhaltigen und multimodalen Verkehr zu prüfen. Die Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik der TU Delft ist die größte ihrer Art in Europa. Die TU Braunschweig fokussiert sich im Forschungsschwerpunkt Mobilität auf Technologien für nachhaltige Mobilität in verschiedenen Verkehrsträgern, einschließlich Schiene, Straße und Luft.
Die Forschung an der TU Braunschweig behandelt unter anderem intelligente Fahrzeuge, vernetztes Fahren sowie digitale Infrastruktur. Im Bereich der Luftfahrtforschung stehen die Verringerung von Emissionen und Lärmbelastung sowie die Recyclingfähigkeit von Lufttransportsystemen im Mittelpunkt.
Der Weg zur Klimaneutralität
Die Luftfahrt hat einen bedeutenden Anteil an den globalen CO2-Emissionen, die etwa 3,01% der weltweiten energiebedingten Emissionen ausmachen. Daher streben Flughäfen in Deutschland bis 2045 emissionsfreie Lösungen an. Die Flughäfen entwickeln individuelle Strategien zur CO2-Reduktion, wobei die ADV-Flughäfen von 2010 bis 2019 bereits eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 29,1% erreichen konnten.
Zu den Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen zählen die bessere Isolierung und Energieeffizienz von Gebäuden sowie die Umstellung auf grüne Energiequellen. Weiterhin setzen Flughäfen auf Investitionen in hybride, elektrische oder gasbetriebene Servicefahrzeuge und fördern die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zum Flughafen. Ein 4-Punkte-Plan sieht folgende Punkte vor:
- Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes
- Optimierung der Klima-, Heizungs- und Belüftungstechnik
- Nutzung erneuerbarer Energien
- Sanierung und Neubau von Gebäuden nach hohen Energiestandards
Internationale Zusammenarbeit für nachhaltige Luftfahrt
Weltweit wird intensiv an der Klimaneutralität der Luftfahrt geforscht. Auf der internationalen Luftfahrtkonferenz ICAS 2022 in Stockholm enthüllte das DLR innovative Ansätze für klimaneutrales Flugzeugdesign und nachhaltige Kraftstoffe. Die Diskussion fokussierte sich auf neue Flugzeugkonfigurationen und alternative Antriebskonzepte, wobei der Einsatz von grünem Wasserstoff und nachhaltig produziertem Kerosin (SAF) wesentliche Themen waren.
Das DLR ist ein Gründungsmitglied des International Forum for Aviation Research (IFAR), welches rund 35.000 Wissenschaftler aus 26 Luftfahrtforschungseinrichtungen repräsentiert. Im Rahmen dieser Kooperation wird seit 2020 auch mit der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO zusammengearbeitet. Die Herausforderungen der Luftfahrtindustrie im Hinblick auf Klimaneutralität und nachhaltige Mobilität werden durch diese international gelebte Forschungspartnerschaft adressiert.