
Am 11. Oktober 2025 führten Studierende des Masterprogramms in Sustainability & Management an der BSP Business & Law School ein umfassendes Impact Analysis Project durch. In Zusammenarbeit mit der Open-Data-NGO Wikirate analysierten die Studierenden die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) von 42 Unternehmen aus unterschiedlichen Sektoren. Ziel dieser Analyse war es, einen Beitrag zu einem öffentlichen Wissensfundus zu leisten und praxisnahe Empfehlungen für Unternehmen, politische Entscheidungsträger und die Zivilgesellschaft zu entwickeln. Wikirate bietet eine offene Plattform, auf der ESG-Indikatoren (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) bewertet werden können.
Die durch das Projekt gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass der Zusammenhang zwischen Theorie und Praxis für die Studierenden von zentraler Bedeutung ist. Sie konnten ihr Wissen aus dem Unterricht direkt auf reale Unternehmensberichte anwenden, was nicht nur ihre analytischen Fähigkeiten schärfte, sondern auch ein kritisches Verständnis für Nachhaltigkeitskommunikation, Transparenz und Rechenschaftspflicht förderte. Eine detaillierte Zusammenfassung der Ergebnisse und Einblicke der Studierenden ist im Artikel „What CSRD Reports Reveal About Corporate Sustainability – A Student-Led Impact Analysis“ von Prof. Marte Hentschel verfügbar.
Die regulatorische Landschaft der Nachhaltigkeitsberichterstattung
In den USA hat sich die Unternehmensnachhaltigkeit von einer freiwilligen Initiative zu einer regulatorischen und reputativen Notwendigkeit gewandelt. Unternehmen sind zunehmend gefordert, ihre ESG-Kennzahlen offenzulegen, um den Anforderungen von Investoren und regulatorischen Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Laut US Business News wirkt sich die Einführung von Richtlinien des SEC für klimabezogene Offenlegungen auf die Berichterstattung aus. Viele Unternehmen orientieren sich an internationalen Standards wie den Prinzipien der GRI, SASB und TCFD, um ihre Umweltwirkungen, soziale Verantwortung und Governance-Praktiken effektiv zu kommunizieren.
Ein strukturierter Rahmen für die Berichtspflicht ist unerlässlich, um die Compliance zu gewährleisten. Unternehmen, die frühzeitig auf Nachhaltigkeit setzen, zeichnen sich oft durch eine höhere Resilienz und Anpassungsfähigkeit aus. Gleichzeitig sind Kooperationen innerhalb der Organisation sowie der Einsatz moderner Technologien, darunter Datenmanagementplattformen und Reporting-Software, entscheidend für eine präzise und zeitnahe Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Aktuelle Herausforderungen und der fortschreitende Wandel
Trotz der Fortschritte in diesem Bereich stehen viele Unternehmen weiterhin vor Herausforderungen. Der aktuelle Stand der Umsetzung der CSRD zeigt, dass viele Firmen sich noch in den Anfangsphasen der Nachhaltigkeitsberichterstattung befinden. Wie KPMG berichtet, gibt es Unsicherheiten bei der Handhabung relevanter Kennzahlen und der Zuordnung von Verantwortlichkeiten. Ein kürzlich veröffentlichtes Whitepaper beleuchtet diese Herausforderungen und thematisiert die Steuerungsrelevanz von ESG-KPIs sowie den Stand der Digitalisierung im DACH-Raum.
In einer Umfrage zur Studie „Digitalisierung im Rechnungswesen“, durchgeführt in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München, wurden aktuelle Themen der Nachhaltigkeitsberichterstattung erfasst. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für Unternehmen von Bedeutung, sondern auch für politische Entscheidungsträger, die die Rahmenbedingungen für eine effektive Berichterstattung gestalten können.