
Am 29. April 2025 lag der Schwerpunkt der Diskussionen im Bereich der Schweißtechnik auf der Nachhaltigkeit. Eine Studie, die von der RWTH Aachen unter der Leitung von Professor Uwe Reisgen durchgeführt wurde, beleuchtet die Bedeutung der Schweißtechnik für eine umweltfreundliche Produktion. Im Auftrag der Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren des Deutschen Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. (DVS e.V.) analysiert die Studie verschiedene Aspekte der Energieeffizienz und die Auswirkungen auf die Umwelt.
Zu den zentralen Punkten gehören die Steigerung der Lebensdauer von Werkstoffen, die Bedeutung des Leichtbaus und die Entwicklung emissionsarmer Verfahren. Die gesetzliche Rahmenbedingungen innerhalb der EU und Deutschlands werden ebenfalls umfassend untersucht. Ausgangspunkt der Untersuchung bildet die Lebenszyklusanalyse, die CO2-Bilanzen und Umweltauswirkungen der Schweißkonstruktionen bewertet.
Schweißprozesse und ihre Umweltauswirkungen
Im Rahmen der Forschung werden in der Studie auch Fallstudien typischer Schweißkonstruktionen vorgestellt. Diese Fallstudien bieten eine detaillierte Analyse der CO2-Bilanz basierend auf den Daten der gesamten Wertschöpfungskette. Das Ergebnis zeigt, dass durch den vermehrten Einsatz von Schweißtechnik erhebliche Reduktionen der Umweltwirkungen möglich sind, was sowohl für die Industrie als auch für den Umweltschutz von großer Bedeutung ist.
An einem der wichtigsten Aspekte der ökologischen Bewertung arbeitet die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). Sie hat relevante Inputgrößen ermittelt, die für die Ökobilanzierung entscheidend sind. Hierbei wird eine umfassende Sachbilanzierung durchgeführt, die alle relevanten Inputs und Outputs des Schweißprozesses erfasst. Dazu zählen der Materialverbrauch, die notwendige elektrische Energie sowie Schutzgase. Auch Abfallprodukte und Emissionen werden berücksichtigt, um ein umfassendes Bild der Umweltwirkungen zu erhalten, wie auch von FRAUNHOFER IPK berichtet.
Ökobilanzierung als Schlüssel zur Bewertung
Ein zentrales Anliegen der Ökobilanzierung besteht darin, die Umweltwirkungen messbar zu machen. Dies geschieht etwa durch die Ableitung von CO2-Äquivalenten oder durch die Bewertung von Versauerungspotenzialen. Für Vergleichszwecke wurden verschiedene Schweißverfahren analysiert, darunter das manuelle Elektrodenschweißen und das automatisierte Metallschutzgasverfahren. Die Ergebnisse zeigen, dass Verfahren mit einem niedrigen Werkstoffeinsatz, insbesondere autogene Verfahren, die beste Umweltbilanz aufweisen.
Die ermittelten Daten sind nicht nur für die Industrie von Bedeutung. Laut KLB sind Ökobilanzdaten entscheidend für die ökologische Bewertung von Bauprodukten. Sie ermöglichen eine objektive Einschätzung der Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus vom Herstellungsprozess bis hin zur Nutzungsphase und zur späteren Entsorgung oder Wiederverwertung. Grundlage dieser Bewertungen bildet die DIN EN ISO 14040, die die Vorgehensweise normiert.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Ergebnisse der RWTH Aachen und die ergänzenden Informationen von FRAUNHOFER IPK und KLB signifikante Einblicke in die Entwicklung umweltfreundlicher Schweißprozesse bieten. Angesichts der zunehmend strengen Umweltauflagen in der EU stellt die nachhaltige Schweißtechnik einen entscheidenden Schritt zur Reduzierung der ökologischen Fußabdrücke in der Industrie dar.