
Am 3. Juli 2025 fand der „Tag der Nachhaltigkeit“ an der Universität Passau im Rahmen der Nachhaltigen Wochen vom 23. Juni bis 5. Juli statt. Veranstaltet von der Universität Passau und der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW), zogen die Feierlichkeiten zahlreiche Interessierte an.
Ein zentrales Highlight der Veranstaltung war ein Impulsvortrag von Prof. Dr. Hubert Weiger, der sich mit dem Thema der nachhaltigen Grenzüberwindung auseinandersetzte. Im Anschluss präsentierten Studierende ihre interdisziplinären Studienprojekte in einer Poster-Ausstellung. Der offizielle Festakt wurde im Audimax der Universität abgehalten und bot Raum für tiefgreifende Diskussionen.
Würdigung der nachhaltigen Leistungen
Die Bedeutung der Veranstaltung wurde von der Vizepräsidentin, Prof. Dr. Bettina Noltenius, unterstrichen, die die Beteiligung sowohl aus der Universität als auch von Seiten der Stadt lobte. In seiner Ansprache betonte der bayerische Staatsminister Thorsten Glauber die wichtige Rolle der Hochschulen bei der Förderung von Nachhaltigkeit.
Besonders würdigte man auch individuelle Errungenschaften im Bereich der Nachhaltigkeit. Der „Preis für Forschung mit Nachhaltigkeitsbezug“ wurde an Philipp Danner für seine Arbeit im Bereich erneuerbare Energien verliehen. Ein weiterer Preis, der für nachhaltige Aktivitäten am Campus vergeben wurde, ging an die Initiative KulturtranspOrt. Zudem erhielt Maximilian Dederer ein Präsent für die erfolgreiche Absolvierung des ersten Freiwilligen Ökologischen Jahres an der Universität.
Diskussion und kritische Reflexion
Im Rahmen eines Podiumsgesprächs diskutierte Prof. Dr. Weiger mit Studierenden über das Thema „Grenzen überwinden“. Außerdem hielt Dr. Philipp Blom einen Vortrag mit dem Titel „Macht euch die Erde untertan – Aufstieg und Fall einer Idee“. Blom forderte ein Umdenken im Umgang mit der Natur und wies auf die zentrale Rolle Europas im nachhaltigen Umgang mit Ressourcen hin. Prof. Dr. Werner Gamerith dankte schließlich den Sponsoren und dem „Team Nachhaltigkeit“ der Universität Passau für ihren Einsatz.
In einem weiteren Aspekt der nachhaltigen Bildung beleuchteten Prof. Dr. Anne-Kathrin Lindau und Jolina Ulbricht (MLU Halle-Wittenberg) in ihrem Vortrag am 7. Oktober 2024 die außereuropäischen Nachhaltigkeitsvisionen, insbesondere am Beispiel Ecuadors. Diese Themen wurden im Rahmen einer Exkursion nach Ecuador behandelt, die Geographie-Lehramtsstudierenden ermöglichen sollte, unterschiedliche Klima- und Vegetationszonen zu erkunden und sich mit Konzepten wie Pachamama (Mutter Erde) und Sumak Kawsay (Gutes Leben) auseinanderzusetzen.
Die Forschungsfragen der Exkursion umfassten den Beitrag zur Professionalisierung angehender Lehrkräfte und den Einfluss außereuropäischer Ansätze auf die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Der Fokus lag auf wertorientierter Reflexion und dem kritischen Verständnis von Nachhaltigkeit. Erste Ergebnisse belegen eine positive Entwicklung des Nachhaltigkeitsverständnisses bei den Teilnehmenden.
Die Diskussion um die Rolle von außereuropäischen Nachhaltigkeitsvisionen in der Lehrerbildung zeigt, wie vielfältig der Nachhaltigkeitsdiskurs ist. Während der deutsche und europäische Ansatz oft anthropozentrisch geprägt ist, verfolgt der ecuadorianische Ansatz holistische Visionen, die das Recht der Natur und die Lebensqualität in den Vordergrund rücken.
Diese unterschiedlichen Perspektiven bieten nicht nur wertvolle Ansätze für die Lehre, sondern tragen auch zur kritischen Reflexion über den eigenen Umgang mit der Natur und Ressourcen bei. Die Erkenntnisse aus der Veranstaltung und der Exkursion bieten somit eine wertvolle Grundlage für zukünftige Bildungsprojekte im Bereich der Nachhaltigkeit.
Zusammenfassend zeigt sich, dass der Weg zur Nachhaltigkeit viele Facetten hat und die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg sowohl das Verständnis als auch die Praktiken in der Bildung und darüber hinaus wesentlich beeinflussen kann. uni-passau.de, zlf.uni-passau.de, fachportal-paedagogik.de berichten darüber.