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Namibia im Fokus: Potsdamer Uni kämpft gegen Wüstenbildung!

Am 12. Juni 2025 beginnt eine bedeutende Reise einer Delegation der Universität Potsdam nach Namibia. Unter der Leitung von Universitätspräsident Prof. Oliver Günther, Ph.D., nimmt die Delegation an Veranstaltungen teil, die den Abschluss des Projekts „NamTip“ markieren. Dieses Forschungsprojekt mit dem Titel „A Namibian Perspective on Desertification Tipping Points in the Face of Climate Change“ hat das Ziel, ökologische Schwellenwerte in den namibischen Weidelandschaften zu untersuchen, die durch den Klimawandel und nicht nachhaltige Landnutzung bedroht sind. Fördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) im Rahmen der Forschungsinitiative GlobalTip.

Die Projektleitung liegt in den Händen von Prof. Anja Linstädter. Ein zentrales Anliegen des „NamTip“-Projektes ist die Untersuchung der dramatischen Veränderungen, die zur Umwandlung in Wüsten führen können, sowie die Auswirkungen auf die Biodiversität und die lokalen Gemeinschaften. Darüber hinaus hat das Projekt die Entwicklung evidenzbasierter Strategien zur Eindämmung von Degradation und zur Wiederherstellung betroffener Gebiete zum Ziel. Dies geschieht durch eine Kombination von ökologischer und sozialer Forschung sowie durch Szenarienmodellierung.

Winter School und Workshops

Ein wichtiger Bestandteil der Reise ist die NamTip-Winterschule, die vom 16. bis 21. Juni im Okatjikona Environmental Education Centre stattfinden wird. An dieser Bildungsinitiative nehmen Honours- und Masterstudierende der University of Namibia (UNAM) und der Namibia University of Science and Technology (NUST) teil. Das Programm ist darauf ausgelegt, Wissen zur Identifizierung, Prävention und Umkehrung von Kipppunkten in sozial-ökologischen Systemen zu vermitteln.

Die Kursinhalte reichen von der Bewertung der Degradation von Weideland über Anpassungsstrategien an den Klimawandel bis hin zu praktischen Übungen wie Kartierung mit Drohnen und politische Analysen. Ein zentrales Ziel der Winter School ist die Stärkung des Dialogs zwischen namibischen und deutschen Studierenden und Forschenden.

Abschlussveranstaltungen und Stakeholder-Workshops

Das Abschlussmeeting des Projektes wird vom 23. bis 26. Juni stattfinden. Im Rahmen dieses Meetings sind mehrere Veranstaltungen geplant, darunter ein Stakeholder-Workshop in Okakarara am 23. Juni, der sich mit Kipppunkten der Wüstenbildung auf kommerziellen Farmen befasst. Am 24. Juni findet ein Workshop in Ozangarangombe zu kommunalen Anbausystemen statt. Das Abschlussereignis wird am 26. Juni in Windhoek mit einer Presseveranstaltung gefeiert, zu der Vertreter der Regierung, Wissenschaftler, Mitglieder lokaler Organisationen und Medien eingeladen sind.

Während der Presseveranstaltung werden bedeutende Forschungsergebnisse präsentiert und Factsheets mit Empfehlungen übergeben. Die Teilnehmer der Potsdamer Delegation umfassen neben Prof. Günther und Prof. Linstädter auch Projektleiter Thomas Bringhenti, Doktorandin Lisa-Maricia Schwarz und Bachelor-Student Carlo Renner. Zu den weiteren Projektpartnern zählen die Universitäten Bonn, Köln und Tübingen sowie das ISOE, das UFZ, die UNAM, die NUST und die Namibia National Farmers Union (NNFU).

Das Forschungsprojekt „NamTip“ untersucht die klimatischen, ökologischen und sozialen Faktoren, die die Wüstenbildung in Namibia vorantreiben. Der Fokus liegt auf der Wiederherstellung der betroffenen Weidelandschaften in der namibischen Savanne. Ziel ist es, praktische Maßnahmen für ein nachhaltiges Weidemanagement zu entwickeln, um die Savanneneökosysteme weltweit zu schützen und wiederherzustellen. Ein transdisziplinärer Ansatz betont die kontinuierliche Einbindung der Stakeholder und die Sozial-ökologische Dynamik, die mit der Desertifikation verbunden ist.

Da Namibia das trockenste Land in Subsahara-Afrika ist, stehen die Forscher vor der Herausforderung, mit den Auswirkungen von Bevölkerungswachstum und Klimawandel umzugehen. Prognosen über den Klimawandel deuten auf steigende Temperaturen und zunehmende Niederschlagsvariabilität hin, was die Dringlichkeit der Forschungsanstrengungen unterstreicht. Die Forschungsregion befindet sich im Greater Waterberg Landscape, das sowohl gemeinschaftlich als auch privat bewirtschaftete Farmen umfasst und exemplarisch für die Ursachen der Wüstenbildung in Namibia sowie in anderen Trockengebieten der Welt ist.

Für weiterführende Informationen über das Projekt besuchen Sie die Universität Potsdam oder das ISOE.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-potsdam.de
Weitere Infos
isoe.de

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