
Die chronische Schlafstörung Narkolepsie stellt für Betroffene eine erhebliche Herausforderung dar und äußert sich durch extreme Tagschläfrigkeit sowie plötzliche Schlafattacken. Recent research from the Universität Witten/Herdecke (UW/H) hat nun neue Perspektiven zur symptomatischen Linderung ohne den Einsatz von Medikamenten aufgezeigt. Unter der Leitung von Frederike Tepel, Doktorandin an der UW/H, zeigt die Studie vielversprechende Ergebnisse.
Tepel, die auch als Studienkoordinatorin fungiert, hat untersucht, wie ketogene Ernährung und regelmäßige Bewegung den Zustand von Narkolepsie-Patienten beeinflussen können. Neben der Berücksichtigung traditioneller Behandlungsmethoden nahmen 44 Erwachsene an der zehnwöchigen Studie teil, die entweder ein Trainingsprogramm, eine ketogene Diät oder die übliche Behandlung erhielten.
Preisträgerin mit innovativer Forschung
Für ihre bedeutenden Beiträge zur Forschung wurde Frederike Tepel mit dem „Dr. Werner und Raphael Müller-Preis“ der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) e. V. ausgezeichnet. Der Preis wird jährlich für herausragende wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Narkolepsie und Stoffwechselstörungen vergeben. Tepels Studie belegt, dass eine ketogene Ernährung, die kohlenhydratarm und fettreich ist, die extreme Müdigkeit bei Narkolepsie signifikant reduziert.
Die Ergebnisse der Studie sind erfreulich: Sowohl die Teilnehmer der Sport- als auch der Diätgruppe berichteten von wesentlichen Verbesserungen in Bezug auf ihre Müdigkeit. Diese Fortschritte hatten zudem positive Auswirkungen auf die körperliche und geistige Lebensqualität der Patienten, ohne dass nennenswerte Nebenwirkungen auftraten.
Bewegung und Ernährung als neue Therapieansätze
Die ketogene Diät setzt den Körper in einen Zustand der Ketose, was offenbar die Symptome der Narkolepsie lindern kann. Professor Dr. Ulf Kallweit, der Leiter der Studie, weist jedoch darauf hin, dass die Umsetzung dieser Diät im Alltag eine Herausforderung darstellt und oft kostspielig sein kann. Ein weniger strenger, kohlenhydratarmer Ernährungstyp könnte eine praktikablere Lösung darstellen.
Die Erkenntnisse eröffnen neue Wege für Patienten, die unter Narkolepsie leiden. Es zeigt sich, dass die Kombination aus Bewegung und gezielter Ernährung wichtige Ergänzungen zur medikamentösen Behandlung darstellen kann. Diese Ansätze könnten eine dauerhafte Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen fördern und eine wertvolle Ergänzung der bestehenden Therapien darstellen.
Es bleibt zu hoffen, dass weitere Forschung notwendig ist, um die Ergebnisse zu bestätigen und in die Praxis zu integrieren. Die Bedeutung dieser Erkenntnisse wird durch die bevorstehende Präsentation der Studie auf dem Kongress der European Academy of Neurology 2024 in Helsinki unterstrichen.