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„Neue Ansätze für Gleichstellung: Wie Diversität Bildung revolutioniert“

PD Dr. Laura Froehlich übernimmt während der Amtszeit von Prof. Dr. Stefan Stürmer das Lehrgebiet Sozialpsychologie an der FernUniversität in Hagen. Diese Entscheidung, die am 28. Mai 2025 bekannt gegeben wurde, folgt auf eine Vielzahl von bedeutenden wissenschaftlichen Leistungen von Froehlich, die von 2015 bis 2021 als Postdoc bei Stürmer tätig war. Nach ihrem Wechsel zum Forschungszentrum CATALPA, wo sie 2023 ihre Habilitation an der Fakultät für Psychologie erfolgreich abschloss, bringt sie frischen Wind in die Lehr- und Forschungstätigkeit.

Die von ihr geleitete Nachwuchsgruppe „Stereotype Threat“ hat positive Zwischenevaluationen erhalten. Froehlich selbst betont die Bedeutung von Kontinuität im Lehrgebiet sowie die Unterstützung durch ihr Team und die Fakultät. Zu ihren neuen Lehrinhalten im Masterstudiengang Wirtschaftspsychologie gehören unter anderem eine Einführung in die Psychologie für Wirtschaftswissenschaftler:innen sowie ein Modul, das sich mit Nachhaltigkeit und interkultureller Kommunikation beschäftigt.

Forschungsschwerpunkte und gesellschaftliche Relevanz

In ihrer Forschung untersucht Froehlich zentrale Aspekte der Diversität in Bildungsprozessen sowie geschlechterbezogene Ungleichheiten. Sie analysiert, wie soziale Faktoren wie Herkunft und sozioökonomischer Status Bildungsprozesse sowohl in Schulen als auch im Hochschulbereich beeinflussen. Im Rahmen eines DFG-geförderten Projekts beschäftigt sie sich mit der Frage, wie Studierende in Lerngruppen wissenschaftliche Texte verfassen und welche persönlichen Hintergründe sie dabei einbringen.

Ein weiterer Fokus ihrer Arbeit liegt auf geschlechterbezogener Ungleichheit am Arbeitsplatz und im häuslichen Bereich. Hier kooperiert sie mit Prof. Dr. Angela Dorrough, um national und international Unterschiede zu untersuchen. Ihre Forschungsgruppe analysiert, wie Stereotype den Studienerfolg und die soziale Einbindung von Studierenden beeinflussen.

Gesellschaftliche Herausforderungen: Gleichstellung der Geschlechter

Die Thematik der Geschlechtergerechtigkeit hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Laut dem deutschen Grundgesetz, genauer Art. 3 (2), ist die Gleichberechtigung von Männern und Frauen verankert. Während der Begriff „Gleichberechtigung“ die rechtlichen Aspekte umfasst, setzt die Gleichstellung die politischen Maßnahmen in konkrete Lebensrealitäten um. Die Hans-Böckler-Stiftung und das WSI GenderDatenPortal bieten vielfältige Statistiken zu Geschlechterungleichheit und Gender-Fragen an.

  • Im Jahr 2020 arbeiteten Frauen im Durchschnitt 7,9 Stunden weniger als Männer.
  • 46 % der Frauen und nur 11 % der Männer sind Teilzeit beschäftigt.
  • 63 % der Frauen ohne Kinder sind in Vollzeit beschäftigt, jedoch nur 29 % der Mütter.
  • Der Gender Pay Gap betrug 2020 18 %, was bedeutet, dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger verdienen als Männer.
  • In Führungspositionen sind Frauen stark unterrepräsentiert: Sie machen nur 11 % der Vorstandsposten und 32 % der Aufsichtsratspositionen aus.

Die Corona-Pandemie hat die Gleichstellung erneut erschwert, insbesondere für Mütter, die oft gezwungen waren, ihre Arbeitszeit zu reduzieren – 19 % der Mütter, jedoch nur 6 % der Väter. Politische Maßnahmen während dieser Zeit begünstigten Männer, was die bestehenden Ungleichheiten weiter verstärkte. Vorschläge zur Verbesserung der Gleichstellung betreffen unter anderem eine Reform des Ehegattensplittings sowie den Ausbau von Kinderbetreuungsmöglichkeiten.

In einer Zeit, in der die Wechselwirkungen von Geschlecht und Bildung zunehmend in den Fokus rücken, ist die Forschung von PD Dr. Laura Froehlich von großer Relevanz. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Schärfung des Bewusstseins für geschlechterbezogene Disparitäten in Bildung und Beruf und trägt somit zur Schaffung einer gerechteren Gesellschaft bei.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
fernuni-hagen.de
Weitere Infos
boeckler.de
Mehr dazu
bpb.de

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