
Am 30. Mai 2025 wurde bekanntgegeben, dass die Technische Universität München (TUM) in der aktuellen Auswahlrunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gleich zwei neue Sonderforschungsbereiche (SFB) erfolgreich beantragt hat. Diese Förderprogramme stellen bedeutende Initiativen zur langfristigen und interdisziplinären Forschung in Deutschland dar und ermöglichen es Hochschulen, neue wissenschaftliche Fragestellungen gemeinschaftlich zu bearbeiten. Insgesamt wurden 13 neue SFB von der DFG eingerichtet, begleitet von einem Gesamtumfang von rund 177 Millionen Euro, die ab Oktober 2025 bereitgestellt werden.
Die neuen SFB verfügen über unterschiedliche Forschungsschwerpunkte. Einer der erwählten SFB ist der SFB/Transregio “AgiMo: Datengestützte agile Planung für verantwortungsvolle Mobilität”. Unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Bogenberger und Prof. Dr. Allister Loder an der TUM, sowie Prof. Dr. Regine Gerike von der TU Dresden, zielt dieses Projekt darauf ab, die Prognose und Steuerung von Verkehrsströmen zu verbessern. Hierbei werden neue Methoden für die agile Mobilitätsplanung entwickelt, die auf Daten und Computermodellen basieren. Ein zentraler Bestandteil ist zudem die Einführung neuer Kriterien für verantwortungsvolle Mobilität, basierend auf den 4F-Prinzipien: Function, Form, Fairness, Forever.
Interdisziplinäre Ansätze für bessere Bildung
Der zweite neue SFB trägt den Titel SFB/Transregio “Simulationsbasiertes Lernen an der Hochschule: von der Prozessdiagnostik zur personalisierten Intervention (SHARP)” und steht unter der Leitung von Prof. Dr. Tina Seidel an der TUM. Zusammen mit der Ludwig-Maximilians-Universität München zielt dieses Projekt darauf ab, die analytischen und kommunikativen Fähigkeiten von Studierenden durch den Einsatz von Simulationen zu verbessern. Es wird erforscht, wie Simulationen in praxisnahen Situationen gestaltet und eingesetzt werden können, wobei auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Anpassung an individuelle Kompetenzstände der Studierenden von Bedeutung ist.
SHARP ist der erste SFB in der Bildungsforschung und umfasst eine Vielzahl von Fachrichtungen, darunter Psychologie, Erziehungswissenschaft, Informatik, Mathematik, Medizin, Biologie, Chemie und Physik. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist entscheidend, um die geforderten Fähigkeiten der Hochschullehrenden zu ermitteln und effektiv in die Lehre zu integrieren.
Förderung und internationale Kooperationen
Die DFG hat insgesamt 262 Verbünde ab Oktober 2025 im Programm der Sonderforschungsbereiche zu fördern. Durch die Bereitstellung von Mitteln für Reisen, Kolloquien und Gastwissenschaftler wird auch die internationale Kooperation im Forschungsbereich unterstützt. Die besondere Förderung der SFB/Transregio ermöglicht den Aufbau von Kooperationen, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern einschließen.
Diese neuen SFB sind nicht nur für die beteiligten Hochschulen ein wichtiger Schritt, sondern tragen auch zur Stärkung der deutschen Forschungslandschaft bei. Sie ermöglichen es Wissenschaftlern, gemeinsame Forschungsanstrengungen zu unternehmen und die internationale Konkurrenzfähigkeit zu steigern. Die DFG legt dabei besonderen Wert auf die wissenschaftliche Exzellenz der Projekte sowie deren thematische Einbindung im Gesamtkonzept.