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Neue Professorin in Hildesheim: Sprachforschung mit Zukunftsblick!

Prof. Dr. Elisabeth Reber hat seit dem 1. Februar 2025 die Professur für Englische Linguistik an der Universität Hildesheim inne. Zuvor war sie fast drei Semester als Vertretungsprofessorin an derselben Universität tätig. Reber hat ein breites akademisches Fundament, das sie an der Ludwig-Maximilians-Universität München erwarb, wo sie bis 2002 Englische Sprachwissenschaft, mittelalterliche Literatur, Nordische Philologie und Interkulturelle Kommunikation studierte. Ihre Promotion erfolgte 2008 an der Universität Potsdam, mit einem Fokus auf Interaktionsanalyse.

In ihrer Forschung beschäftigt sich Reber mit der Affektivität in Gesprächen. Besonderes Augenmerk legt sie auf authentische englische Telefongespräche und untersucht, wie Interjektionen und Schnalzlaute zur Darstellung von Affektivität genutzt werden. Sie hat festgestellt, dass Gespräche eine systematische Struktur aufweisen und sich in ihrer Ordnung sehr genau analysieren lassen.

Akademische Laufbahn und Forschungsschwerpunkte

Nach ihrer Promotion war Reber von 2011 bis 2023 Akademische Rätin an der Universität Würzburg. Dort leitete sie von 2012 bis 2019 ein DFG-gefördertes Netzwerk zur Multimodalität und verkörperten Interaktion. 2016 erhielt sie ein DFG-Forschungsstipendium, das ihr einen Aufenthalt an der University of California, Santa Barbara ermöglichte. Ihre Habilitationsschrift befasste sich mit dem Wandel von Zitierweisen im britischen Unterhaus. Reber hat auch ein Forschungsprojekt zu sprachlichen Praktiken in Gerichtsanhörungen entwickelt, welches den Sprachgebrauch im 20. und 21. Jahrhundert sowie geografische Unterschiede zwischen englischsprachigen Ländern untersucht.

Ein spannender Aspekt ihrer Forschung sind formelle Kontexte, in denen sie beobachtet, dass die Sprache zunehmend informeller wird. Besondere Aufmerksamkeit schenkt sie Anredeformen bei Richtern am obersten Gerichtshof in den USA und Australien. Zudem plant sie, KI-gestützte Methoden in ihrer Forschung einzusetzen, um automatisierte Spracherkennung für Transkriptionen voranzubringen. Im kommenden Sommersemester wird Reber ein Seminar zur digitalen Interaktion anbieten, das die kritische Auseinandersetzung mit KI in der Wissenschaft fördert.

Sprache im Wandel

Ein zentrales Thema in der Linguistik ist die ständige Veränderung von Sprache und Wortschatz. Die Dudenredaktion hat in der 28. Auflage des Duden von 2020, die mehr als 148.000 Stichwörter enthält, etwa 3.000 Neuaufnahmen berücksichtigt. Neueste Wörter wie „Covid-19“ oder „Gendersternchen“ spiegeln die gesellschaftlichen Veränderungen wider. Das Nutzungsmuster im Sprachalltag ist entscheidend für die Aufnahme neuer Begriffe, was zeigt, wie dynamisch die Sprache ist.

Ein besonders aktuelles Thema ist die gendersensible Sprache, die in der Gesellschaft und der Linguistik zunehmend an Bedeutung gewinnt. Fünf Professor*innen der Universität Bielefeld haben sich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und analysieren die Rolle sprachlicher Kategorien hinsichtlich Wahrnehmung und Genderstereotypen. Die Nutzung gendersensibler Formulierungen wie „Die Studierenden“ oder „Die Student*innen“ zielt darauf ab, alle Geschlechter anzusprechen, im Gegensatz zum generischen Maskulinum.

Die Diskussion über gendersensible Sprache beleuchtet auch die Herausforderungen in der praktischen Anwendung, wie zum Beispiel das Gendersternchen, das Mehrdeutigkeiten vermeiden soll. Professoren aus verschiedenen Fachrichtungen zeigen auf, wie wichtig es ist, diese Aspekte der Sprache empirisch zu untersuchen, ohne dabei strikte Vorschriften aufzustellen.

Insgesamt zeigt sich, dass die Sprache ein lebendiges und dynamisches System bleibt, geprägt von sozialen Veränderungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Forschung von Elisabeth Reber und anderen stellt sicher, dass der Sprachwandel nicht nur dokumentiert, sondern auch verstanden wird.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-hildesheim.de
Weitere Infos
gfds.de
Mehr dazu
aktuell.uni-bielefeld.de

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