
Die Bauhaus-Universität Weimar hat eine neue Affiliationsleitlinie eingeführt, um die Sichtbarkeit ihrer Forschenden und die Einheitlichkeit der institutionellen Bezeichnungen in wissenschaftlichen Publikationen zu verbessern. Diese wichtige Neuerung wurde am 12. März 2023 vom Präsidium beschlossen und trat mit der offiziellen Veröffentlichung am 23. April 2025 in Kraft. Sie richtet sich an alle forschenden Universitätsmitglieder und zielt darauf ab, eine klare Erkennbarkeit der Publikationen der Universität zu gewährleisten.
Die Leitlinie legt verbindlich fest, wie die Universität in wissenschaftlichen Arbeiten benannt werden soll. Universitätspräsident Prof. Peter Benz betont, dass dies eine strategische Maßnahme zur Positionierung der Universität im nationalen und internationalen Wettbewerb darstellt. Die Vornahme einheitlicher Angaben soll auch die Auffindbarkeit in wissenschaftlichen Suchmaschinen unterstützen und sicherstellen, dass Publikationen in Bibliotheken, Archiven und Datenbanken eindeutig zugeordnet werden können.
Herausforderungen und Lösungen
Ein zentrales Problem, auf das die neue Richtlinie reagiert, ist die Gefahr, dass Forschende in Rankings und Zitationsdatenbanken nicht als Mitglieder der Bauhaus-Universität Weimar erkennbar sind, besonders wenn nur „Weimar University“ oder der Fakultätsname angegeben wird. Um dem entgegenzuwirken, erklärt die Leitlinie die korrekte Verwendung der Universitätsbezeichnung in deutscher und englischer Sprache. Die Autor*innen dürfen zudem ergänzende Informationen zu Fakultäten, Fachgebieten oder Projektbezügen angeben.
Die Notwendigkeit solcher Leitlinien wurde auch in Empfehlungen der 24. HRK-Mitgliederversammlung am 24. April 2018 klar formuliert. Der Begriff „Affiliation“ beschreibt die Zugehörigkeit von Autoren zu Forschungsorganisationen und ist besonders wichtig für die Bewertung der Publikationsleistungen in der Wissenschaft. Die Schwierigkeiten bei der Benennung der institutionellen Zugehörigkeit entstehen oft dann, wenn Autoren mehreren Einrichtungen angehören. Diese Mehrfachaffiliationen können durch gemeinsame Berufungen oder Gastforschungsaufenthalte entstehen.
Die Affiliationsleitlinie der Bauhaus-Universität ist damit Teil einer breiteren Bewegung an deutschen Hochschulen, die darauf abzielt, klare Standards für die Zuordnung von Forschungsleistungen zu entwickeln. Diese Standards gelten für wissenschaftliches Personal, Studierende, Promovierende und Gastforscher. Bei mehr als einer Affiliation müssen alle entsprechenden Einrichtungen bei Publikationen angegeben werden, um automatisch widersprüchliche Anforderungen zu vermeiden.
Ein Impuls von innen
Der Impuls zur Entwicklung der neuen Leitlinie kam von Kevin Lang, einem Mitarbeiter der Stabsstelle Forschungsdatenmanagement an der Bauhaus-Universität. Seine Initiative basierte auf einer eigenen wissenschaftlichen Untersuchung, deren Ergebnisse in dem Open-Access-Journal o-bib veröffentlicht wurden. Diese Studie verdeutlichte die Notwendigkeit einer einheitlichen Handhabung und der exakten Angabe von Affiliations, um die Sichtbarkeit und den Impact von Publikationen zu maximieren.
In einem weiteren Kontext hat auch die Universität Osnabrück eine „Richtlinie für die standardisierte Angabe der Affiliation in wissenschaftlichen Publikationen“ verabschiedet. Diese Richtlinie verfolgt ähnliche Ziele wie die Weimarer Leitlinie und hebt die Bedeutung einer konsistenten, exakten und einheitlichen Angabe der institutionellen Zugehörigkeit hervor, da dieser Publikationsoutput als Indikator für Forschungsaktivitäten gilt.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Einführung der neuen Affiliationsleitlinie an der Bauhaus-Universität Weimar ein bedeutendes Signal für die Verbesserung der Sichtbarkeit von Forschungsleistungen und die Förderung einer einheitlichen wissenschaftlichen Kommunikation ist. Der Ansatz könnte in der Zukunft als Vorbild für andere Institutionen dienen, die ähnliche Herausforderungen im Zusammenhang mit der Nennung von Affiliationen angehen möchten.