Am 2. Juni 2025 wird die Universität Potsdam (UP) einen entscheidenden Schritt in ihrer Entwicklung machen. Die Universität erhält einen neuen Campus auf dem Gelände des ehemaligen Landtags am Brauhausberg. Das Ziel ist es, in den nächsten zehn Jahren herausragende Studien- und Forschungsbedingungen zu schaffen. Dies stellt einen bedeutenden Entwicklungsschub für den Wissenschaftsstandort Brandenburg und die Wissenschaftsstadt Potsdam dar. Laut der Universität Potsdam wird der neue Campus internationale Maßstäbe für moderne Forschung und Lehre setzen.
Eine bedeutende Rolle spielt das Hasso-Plattner-Institut (HPI), das am Standort Griebnitzsee erheblich erweitert werden soll. Der Ausbau soll das HPI zu einem führenden Institut für digitale Wissenschaften in Europa machen. Im Rahmen einer Absichtserklärung haben das Land Brandenburg, die UP und die Hasso Plattner Foundation (HPF) die Weichen für diese beeindruckende Transformation gestellt.
Bedeutung der Technologieforderung
Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke unterstreicht die Relevanz der Technologieentwicklung im Bereich Künstliche Intelligenz (KI), die als ein entscheidender Wirtschaftstreiber für die kommenden Jahre gesehen wird. Künstliche Intelligenz gilt als wichtiger Standortfaktor, der nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Wirtschaft in Deutschland prägen wird.
Hasso Plattner, Gründer der HPF, hebt hervor, wie wichtig der neue Campus für Bildung und die Zukunftsfähigkeit sei. Auch Prof. Oliver Günther, Präsident der UP, spricht über neue Formen des akademischen Lebens und Lernens an den neuen Standorten. Der stellvertretende Ministerpräsident und Finanzminister Robert Crumbach betont die Entwicklung als Win-Win-Situation für den Wissenschaftsstandort Potsdam.
Ein groß angelegtes Projekt
Der neue Campus umfasst die Einführung neuer Masterstudiengänge sowie internationale Kooperationen durch die Digital Engineering Fakultät. Diese Fakultät wurde bereits 2017 gegründet und ist die erste vollständig privat finanzierte Fakultät einer öffentlichen Universität in Deutschland. Der Fokus liegt auf der Förderung interdisziplinärer Zusammenarbeit und der Ausbildung von Fachkräften im Bereich digitale Ingenieurwissenschaften.
Zusätzlich hat die Hasso Plattner Foundation die von der UP genutzten Flächen am Griebnitzsee übernommen und wird Ersatzflächen am Brauhausberg bereitstellen. Die Fertigstellung beider Standorte ist bis spätestens 2035 geplant. Dazu wird eine Task Force eingerichtet, die die Planung und Umsetzung der Projekte koordinieren wird. Diese Task Force wird von Ministerpräsident Dietmar Woidke und Hasso Plattner geleitet und umfasst Vertreter verschiedener Ministerien sowie der Stadt Potsdam.
Zukunft der KI in Deutschland
In der breiteren Perspektive ist die KI-Landkarte der Plattform Lernende Systeme besonders aufschlussreich. Sie zeigt über 280 Forschungsinstitutionen in Deutschland, die zu KI-Technologien forschen. Außerdem gibt es über 700 Studiengänge, die sich mit KI und Data Science beschäftigen. Diese Institutionen sind entscheidend, um die Grundlagen für eine erfolgreiche Implementierung von KI in verschiedenen Bereichen zu legen.
Über 1.100 KI-Anwendungen befinden sich in Deutschland in verschiedenen Entwicklungsstadien und können nach Einsatzfeld und Branche gefiltert werden. Die Hauptanwendungsbereiche umfassen Assistenzsysteme, Predictive Analytics und Prozessautomatisierung. Innovative Branchen, wie das Gesundheitswesen, die Mobilität sowie Energie und Umwelt zeigen ebenfalls großes Potenzial für KI-Anwendungen.
Insgesamt ist die Entwicklung des neuen Campus und des HPI nicht nur ein Gewinn für die örtliche Wissenschaft, sondern könnte auch maßgeblich zur Stärkung der digitalen Souveränität Europas beitragen. Die enge Kooperation zwischen der UP und dem HPI ist ein Schlüssel für die zukünftige Entwicklung von Forschung und Bildung im digitalen Zeitalter.
