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Neuer Lehrfilm enthüllt deutsch-polnische Geschichte in Frankfurt (Oder)

Am 14. April 2025 wurde ein neuer Lehrfilm des Instituts für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU) veröffentlicht, der sich mit den geschichtsträchtigen Orten in Frankfurt (Oder) und Słubice beschäftigt. Der Film, der von dem Viadrina-Absolventen Mateusz Weis-Banaszczyk gemeinsam mit Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast produziert wurde, hat das Ziel, das Verständnis der deutsch-polnischen Beziehungen seit 1945 zu fördern. In einem Interview teilte Jajeśniak-Quast mit, dass der Film auch Themen wie die politischen Entwicklungen beider Länder behandelt, darunter den Görlitzer Vertrag und die Aufarbeitung nationalsozialistischer Verbrechen in der Ost- und Westdeutschen Geschichte sowie in Polen.

Mit der Friedensglocke an der Oder, die als symbolischer Startpunkt des Films dient und die Inschrift „Friede und Freundschaft mit allen Völkern“ trägt, wird eine Botschaft der Versöhnung vermittelt. Diese Glocke wird traditionell am 1. September zum Weltfriedenstag geläutet. Jajeśniak-Quast äußert die Hoffnung, dass der Film besonders bei Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klasse auf Interesse stößt und zu einer vertieften Auseinandersetzung mit der deutsch-polnischen Geschichte anregt.

Themen des Films

Der Lehrfilm bietet eine umfassende Betrachtung der deutsch-polnischen Beziehungen und evaluiert die Veränderungen, die nach dem Kalten Krieg eintraten. Dazu zählt insbesondere der Beitritt Polens zur Europäischen Union und zum Schengenraum als wichtige Wendepunkte in der Geschichte der beiden Nationen. Dr. Agnieszka Łada-Konefał weist ebenfalls auf die Asymmetrien in diesen Beziehungen hin und betont die Notwendigkeit für mehr Begegnungen zwischen Polen und Deutschen.

Die Dreharbeiten mit Weis-Banaszczyk wurden von Jajeśniak-Quast als inspirierend beschrieben. Sie zeigt sich überrascht über die Zeit, die im Rahmen der Dreharbeiten „vergeudet“ wurde, was auf die intensive Auseinandersetzung mit den Themen hindeutet. Ihr Wunsch ist es, dass der Film nicht nur unterrichtliche Zwecke erfüllt, sondern auch das Interesse an einem Studium an der Viadrina weckt.

Der Görlitzer Vertrag und seine Bedeutung

Der Görlitzer Vertrag, der am 6. Juli 1950 zwischen der DDR und Polen in Zgorzelec unterzeichnet wurde, spielt eine zentrale Rolle im historischen Kontext des Films. Dieser Vertrag definierte die Oder-Neiße-Linie als Staatsgrenze zwischen Deutschland und Polen und entspringt den Potsdamer Beschlüssen von 1945, welche die Westgrenzen Polens vorläufig festlegten. Trotz der damaligen Vereinbarungen zur Grenzfestlegung durch die Siegermächte wurde die Oder-Neiße-Linie von der SED als „unantastbare Friedens- und Freundschaftsgrenze“ anerkannt.

Es ist bemerkenswert, dass der Görlitzer Vertrag damals ohne Grenzkorrekturen und ohne großen Widerspruch von den betroffenen Anwohnern akzeptiert wurde. Diese Aspekte werden im Film behandelt, um einen umfassenderen historischen Kontext zu bieten, der für das Verständnis der heutigen Beziehungen von Bedeutung ist. Der Vertrag wurde letztlich 1990 durch den Grenzvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Polen völkerrechtlich bestätigt.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
europa-uni.de
Weitere Infos
de.wikipedia.org

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