
Der Masterstudiengang „Data Science in Sports and Health“ an der TU Dortmund wird als Antwort auf die steigende Nachfrage nach datengestützten Entscheidungsprozessen in der Sport- und Gesundheitsbranche eingeführt. Laut einem Bericht von TU Dortmund zielen neue Technologien darauf ab, detaillierte Daten zu erfassen und diese effizient für die Verbesserung der Performance zu nutzen. Profimannschaften analysieren bereits ihre Trainingsdaten, um ihre Leistungen zu steigern, während Versicherungsunternehmen mit innovativen Gesundheitsvorsorgeprogrammen experimentieren.
Der neue Studiengang ist ein wichtiger Schritt, um den Bedarf an spezialisierten Fachkräften in diesen Bereichen zu decken. Initiatoren des Programms sind Juniorprofessor Vahid Farrahi und Dr. Marcus Schmidt, der als Studiengangskoordinator fungiert. Angesichts der rasanten Fortschritte in der Datenwissenschaft, im maschinellen Lernen und der Künstlichen Intelligenz ergeben sich neue Forschungsmöglichkeiten, die in die Ausbildung der Studierenden einfließen sollen.
Innovative Ausrichtung des Studiengangs
„Data Science in Sports and Health“ ist der erste seiner Art in Deutschland und erstreckt sich über vier Semester. Der Studiengang integriert Disziplinen wie Datenwissenschaft, Sportmedizin, Gesundheitswissenschaften sowie Trainings- und Bewegungswissenschaften. Diese interdisziplinäre Herangehensweise fördert die Zusammenarbeit zwischen der Fakultät für Kunst- und Sportwissenschaften sowie der Fakultät für Statistik. Studierende erhalten umfassendes Wissen in Datenanalyse und entwickeln gleichzeitig interdisziplinäre Kommunikationsfähigkeiten.
Die Akkreditierung des Studiengangs ist in vollem Gange und wird bis Ende Juni 2025 erwartet. In einer frühen Phase der Peer-Begutachtung gab es bereits positives Feedback. Bewerbungen sind für Bachelorabsolventen relevanter Studienrichtungen im Wintersemester möglich, sowohl für internationale Studierende als auch für deutsche Bewerber, die sich über unterschiedliche Kanäle anmelden können.
Internationalität und Praxisbezug
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Masterstudiengangs ist die internationale Ausrichtung. Wie auch bei TU Ilmenau betont wird, werden alle Kurse in englischer Sprache angeboten. Dies ermöglicht Studierenden eine intensive Zusammenarbeit mit internationalen Kommilitonen, was die Kommunikationsfähigkeiten weiter verbessern kann. Praktische Erfahrungen durch Projekte und Kooperationen mit Industrie- und Forschungspartnern sind ebenfalls Bestandteil des Programms.
Die Studierenden haben die Möglichkeit, sich auf ihre Karriereziele zu spezialisieren und an praxisnahen Projekten teilzunehmen. Dies wird durch die intensive Betreuung durch Experten aus verschiedenen Disziplinen unterstützt. Solch eine praxisorientierte Ausbildung ist entscheidend, um den Herausforderungen der Branche gerecht zu werden und den Bedürfnissen der Studierenden anzupassen.
Interdisziplinarität in der Sportwissenschaft
Die Notwendigkeit von interdisziplinären Ansätzen in der Sportwissenschaft wird auch in einem Artikel von Sport-nachgedacht diskutiert. Die Sportwissenschaft hat sich in den letzten fünfzig Jahren in zahlreiche Einzelwissenschaften aufgespalten, wodurch eine gewisse Fragmentierung entstanden ist. Eine integrative Sportwissenschaft, die verschiedene Teildisziplinen vereint, wird von einigen Experten gefordert.
Es ist klar, dass die Bedeutung von Sport für Gesundheit und Wohlbefinden nicht isoliert betrachtet werden kann. Psychologische, pädagogische und ökonomische Fragestellungen sind ebenso relevant, was die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen erfordert. Dennoch ist der wissenschaftliche Dialog zwischen diesen Fachbereichen oft eingeschränkt, was die interdisziplinären Forschungsprojekte betrifft.
Der Masterstudiengang „Data Science in Sports and Health“ an der TU Dortmund versucht, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Indem er Studierende auf eine multidisziplinäre und praxisorientierte Ausbildung vorbereitet, leistet er einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Sport- und Gesundheitswissenschaften in Deutschland.