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Neuer Naher Osten? Netanyahu strebt Friedensvertrag mit Syrien an!

Prof. Dr. Gencer Özcan war im Sommersemester 2025 als Aziz-Nesin-Gastprofessor an der Viadrina tätig. Er unterrichtete den Kurs „Aktuelle Themen im Nahen Osten“, der sich mit politischen Entwicklungen in dieser konfliktbeladenen Region auseinandersetzt. Özcan, der an der Fakultät für Politikwissenschaften der Universität Ankara studierte und an der Boğaziçi-Universität promovierte, ist seit 2009 Mitglied der Fakultät für Internationale Beziehungen der Istanbul Bilgi University. Seine Expertise umfasst die politische Geschichte, Außen- und sicherheitspolitische Entscheidungsprozesse der Türkei sowie die türkische Politik gegenüber dem Nahen Osten und die Beziehungen zu Israel, wie europa-uni.de berichtet.

Der Kurs zieht eine diverse Gruppe internationaler Studierender an und fördert eine motivierende Seminaratmosphäre. Ein zentrales Ziel ist es, die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten im historischen Kontext zu verankern. Dabei werden Themen wie der Arabische Frühling, der Aufstieg des Islamischen Staates sowie die Ereignisse seit dem 7. Oktober 2023 in Gaza und Israel behandelt. Özcan hebt die Bedeutung einer humanitären Perspektive in der Diskussion um sensible Themen hervor und analysiert das Erbe der arabischen Aufstände. Laut Özcan schufen diese Aufstände ein Umfeld für internationale Interventionen und führten nicht zu einer demokratischen Transformation der Region.

Die Rolle der Abraham-Abkommen

Ein zentrales Element in Özcan’s Diskussion ist die „Pax Abrahamica“, die neue regionale Ordnung, die aus den Abraham-Abkommen von 2020 hervorgegangen ist. Diese Abkommen haben dazu beigetragen, dass Israel hofft, die Zusammenarbeit mit arabischen Staaten auszubauen, besonders nach dem Ende des Krieges gegen den Iran. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu äußerte versöhnliche Töne und betont, dass die Zeit für Frieden gekommen sei. Medien berichten von einem möglichen großen Friedensplan für den Nahen Osten, der in Kürze vereinbart werden könnte, wobei ein Abkommen mit Syrien kurz vor der Unterzeichnung stehen könnte, wie nzz.ch berichtet.

In Tel Aviv werben Plakate mit dem Slogan „Es ist Zeit für einen neuen Nahen Osten“ für die Ausweitung dieser Abkommen. Netanyahu plant, mit dem syrischen Ex-Rebellenführer Ahmed al-Sharaa über den Wiederaufbau Syriens zu verhandeln. Im Libanon gibt es jedoch Widerstand gegen einen Diktatfrieden, während Saudi-Arabien unter Kronprinz Mohammed bin Salman Interesse an einer Normalisierung bekundet, jedoch einen Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967 als Gegenleistung fordert.

Kritik an der politischen Rhetorik

Özcan beobachtet, dass europäische Studierende in der Diskussion um Nahost-Themen oft kritischer und besser informiert sind als die Mainstream-Medien. Während Netanyahu die Forderung nach einem Palästinenserstaat ablehnt, haben seine Koalitionspartner eine Zweistaatenlösung im Programm. Finanzminister Bezalel Smotrich betont, dass ein Friedensschluss nur mit Ländern möglich sei, die keinen Palästinenserstaat unterstützen. Diese politischen Dynamiken werfen Fragen über das zukünftige Handeln der israelischen Regierung auf und das Potenzial für Frieden im Nahen Osten.

Insgesamt illustriert Özcan’s Lehransatz und die Entwicklung im Nahen Osten die komplexen geopolitischen Spannungen und die Notwendigkeit, diese im Kontext der Geschichte zu verstehen. Die aktuellen Ereignisse rund um die Abraham-Abkommen könnten entscheidend für die zukünftige Stabilität in der Region sein.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
europa-uni.de
Weitere Infos
nzz.ch

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