
Am 16. Mai 2025 wurde Prof. Dr. Niels Schröter offiziell zum Professor für Oberflächen- und Grenzflächenphysik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ernannt. Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker überreichte ihm die Ernennungsurkunde im Rahmen einer feierlichen Zeremonie. Schröter, der derzeit am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle forscht, wird seine Expertise in den Forschungsschwerpunkt zu nanostrukturierten Materialien der MLU einbringen und gleichzeitig die Expertise in der Festkörperphysik an dieser Institution stärken, wie pressemitteilungen.pr.uni-halle.de berichtet.
Ein zentraler Fokus von Schröters Forschung sind chirale Quantenmaterialien. Diese Materialien haben das Potenzial, die Informationsverarbeitung schneller, energieeffizienter und robuster zu gestalten, was sie für neuartige Technologien besonders interessant macht. Aktuell ist er Teil des Teams, das am geplanten Exzellenzcluster „Center for Chiral Electronics“ arbeitet. Die Entscheidung über die Förderung dieses Clusters wird am 22. Mai 2025 gefällt.
Das Konzept der Chiralität
Chiralität ist ein grundlegendes Konzept in der Physik, das beschreibt, wie Objekte wie Bild und Spiegelbild zueinander stehen – sie sind ähnlich, aber nicht identisch. Dies wird besonders deutlich bei menschlichen Händen. Die Anwendung der Chiralität auf Festkörpermaterialien könnte zu einer Revolutionierung zukünftiger Quanten-Technologien führen, indem neue physikalische Phänomene und Struktur-Eigenschafts-Beziehungen entdeckt werden. Laut Wikipedia) spielt Chiralität eine entscheidende Rolle in der relativistischen Quantenmechanik und Quantenfeldtheorie, insbesondere bei Prozessen der schwachen Wechselwirkung.
Schröter beabsichtigt, chiralische Strukturen in seinen Experimenten zu nutzen, um innovative nanoskalige spektroskopische Techniken zu entwickeln. Er wird auch in der Synthese chiralischer Materialien, sowohl eigenständig als auch in Zusammenarbeit mit anderen Max-Planck-Instituten, tätig sein. Diese Ansätze sollen nicht nur die theoretischen Konzepte über die Chiralität vertiefen, sondern auch praktische Anwendungen für künftige Technologien schaffen.
Wissenschaftliche Erfolge und Auszeichnungen
Im Laufe seiner bisherigen Karriere hat Schröter bedeutende wissenschaftliche Erfolge erzielt. Er wurde 2021 mit dem Forschungspreis der Schweizerischen Physikalischen Gesellschaft in der Kategorie „Physik der kondensierten Materie“ ausgezeichnet. Zudem erhält er seit 2023 einen ERC Starting Grant in Höhe von etwa 2,4 Millionen Euro, um seine Forschung weiter voranzutreiben. Mitte des Jahres 2025 wird er zudem mit dem „C10-Preis“ der International Union of Pure and Applied Physics (IUPAP) geehrt.
Schröter, der 1988 geboren wurde, studierte von 2008 bis 2013 Physik an der Freien Universität Berlin und promovierte 2018 an der University of Oxford, bevor er 2021 ans Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik wechselte. Dort leitete er die Gründung seiner eigenen Forschungsgruppe, die sich mit den Anwendungen von chiralischen Quantenmaterialien beschäftigt und innovative Forschungsansätze verfolgt. In der letzten Zeit veröffentlichte seine Gruppe bedeutende Forschungsergebnisse, darunter in renommierten Fachzeitschriften wie „Nature“.
Durch seine Berufung an die MLU wird Prof. Dr. Niels Schröter einen wesentlichen Beitrag zu den Fortschritten in der Festkörperphysik und Quantenmaterialien leisten, und seine Arbeit könnte weitreichende Implikationen für zukünftige Technologien haben.