
Heute, am 19. März 2025, stehen die Vorbereitungen für den Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März bevor. In diesem Kontext hat der Expert:innenrat Antirassismus eine umfassende Definition von Rassismus veröffentlicht, um eine klare Grundlage für wirksame Antirassismusmaßnahmen in Behörden und Institutionen zu schaffen. Dieses bedeutende Dokument wurde maßgeblich von der Professorin Yasemin Karakaşoğlu mitgestaltet, die seit 2004 an der Universität Bremen lehrt.
Der Expert:innenrat, der von Staatsministerin Reem Alabali-Radovan einberufen wurde, besteht aus zwölf Mitgliedern, die aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis stammen. Ziel des Gremiums ist es, eine Definition zu entwickeln, die speziell auf das Handeln von Verwaltungen zugeschnitten ist. Damit wird eine nachhaltige Strategie zur Bekämpfung von Rassismus in öffentlichen Einrichtungen angestrebt.
Die Definition von Rassismus
Die neu formulierte Definition umfasst sowohl bewusste Diskriminierung als auch unbewusste, strukturelle Mechanismen, die in institutionellen Abläufen, Normen und Routinen zum Tragen kommen. Rassismus äußert sich oft in Formen, die für Betroffene schwerer zu erkennen sind als offensichtliche Beleidigungen oder Übergriffe. Institutioneller Rassismus, wie er von der Antidiskriminierungsstelle beschrieben wird, bezieht sich auf Diskriminierungen, die von gesellschaftlichen Institutionen wie Polizei, Schulen oder Behörden ausgehen. Hierbei liegen die Ursachen nicht in den Vorurteilen einzelner Personen, sondern in der Auslegung und Anwendung von Regeln und Vorschriften.
Der Expert:innenrat erklärt, dass es entscheidend ist, rassistische Strukturen zu erkennen und abzubauen. Die Definition richtet sich vor allem an Mitarbeitende in Verwaltungen, Politik und Praxis, die als Vorreiter im Kampf gegen Rassismus auftreten sollen. Professorin Karakaşoğlu hebt hervor, dass die Arbeit des Expert:innenrats eine wehrhafte Demokratie und Verwaltung unterstützt. Zudem wird ein Fokus auf die Überprüfung und Reform institutioneller Routinen und Verfahrensweisen gelegt, um effektive Gegenmaßnahmen zu entwickeln.
Die Auswirkungen des Rassismus
Struktureller Rassismus kann tief verwurzelte gesellschaftliche Ungleichheiten zur Folge haben. Er spiegelt sich in der Unterrepräsentation bestimmter Bevölkerungsgruppen, wie Menschen mit Migrationsgeschichte oder People of Color, in wichtigen Positionen in Politik, Verwaltung oder Wirtschaft wider. Dies zeigt, dass rassistische Praktiken nicht nur individuelles Handeln, sondern auch systemische Aspekte betreffen.
Die Definition und die von dem Expert:innenrat vorgeschlagenen Maßnahmen sind von elementarer Bedeutung zur Bekämpfung dieser tiefsitzenden Diskriminierungen und Ungleichheiten. Es ist unerlässlich, dass staatliche Einrichtungen proaktiv und konsequent gegen Rassismus vorgehen, um eine gerechtere Gesellschaft zu fördern.
Der bevorstehende Internationale Tag gegen Rassismus bietet eine Gelegenheit, diese Themen zu beleuchten und das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Antirassismusstrategien zu schärfen. Indem Verwaltungen und Institutionen die neuen Erkenntnisse des Expert:innenrats in ihre Praktiken integrieren, können sie aktiv zur Schaffung einer Gesellschaft beitragen, die auf Gleichheit und Respekt für alle basiert.
uni-bremen.de berichtet, dass die Definition klare Ziele für die öffentliche Verwaltung setzt. Gleichzeitig erläutert antidiskriminierungsstelle.de, wie institutioneller Rassismus durch spezifische Ansätze bekämpft werden muss.