Die Universität Würzburg wird ab dem Wintersemester 2025/26 einen neuen Studiengang in Pflegewissenschaft einführen. Der duale Studiengang richtet sich an angehende Pflegekräfte und kombiniert theoretische Ausbildung mit praktischen Erfahrungen. Dies geschieht in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Würzburg (UKW), wobei die Studierenden einen Doppelabschluss als Bachelor of Science (B.Sc.) und Pflegefachkraft erlangen können. Das Angebot zielt darauf ab, den steigenden Anforderungen im Gesundheitswesen gerecht zu werden, verursacht durch den demografischen Wandel und den damit verbundenen Fachkräftemangel in der Pflegebranche.
Der Studiengang wird am Lehrstuhl für Pflegewissenschaft der Medizinischen Fakultät angesiedelt sein und umfasst eine Dauer von sieben Semestern. Ein besonderes Highlight ist, dass die Studierenden während des gesamten Studienzeitraums eine monatliche Vergütung erhalten, was das Studium finanzierbar macht. Für die ersten Semester stehen 20 Studienplätze zur Verfügung, und Interessierte können sich bis zum 17. Juli 2025 bewerben. Um mehr über den Studiengang zu erfahren, organisiert die Universität Online-Infoveranstaltungen am 5. und 25. Juni von 10.00 bis 10.45 Uhr sowie Schnupperstudien mit Probevorlesungen am 17. Juni und 1. Juli.
Lehrinhalte und Praxisphasen
Das Curriculum des Studiengangs umfasst zentrale Themen wie Pflege- und Gesundheitswissenschaft, Medizin, Psychologie, Gesundheitsförderung, digitale Technologien sowie Ethik und Recht. Dazu kommen auch Aspekte der Ökonomie und der Qualitätsentwicklung. Praxisphasen sind ein wesentlicher Bestandteil und finden in verschiedenen Versorgungsbereichen statt, darunter Krankenhäuser, Pflegeheime, ambulante Pflegeeinrichtungen, Kinderkrankenpflege und Psychiatrie. Dieser abwechslungsreiche Ansatz gewährleistet, dass die Studierenden umfassende Einblicke in unterschiedliche pflegerische Disziplinen erhalten.
Nach ihrem Abschluss stehen den Absolventen vielfältige Berufsmöglichkeiten offen. Dazu gehören Positionen in der direkten Patientenversorgung, Pflegeberatung, Prävention, Qualitätsmanagement und Forschung. Viele an den Hochschulen ausgebildete Pflegekräfte greifen dann auf einen Karriereweg zurück, der in höhere Positionen wie die Pflegedienstleitung oder Pflegepädagogik in Bildungseinrichtungen mündet. Diese Karriereverläufe sind oft flexibel und hängen von den Interessen der Absolventen sowie den Angeboten ihrer Arbeitgeber ab.
Anerkennung von Vorkenntnissen
Ein bedeutsames Merkmal des neuen Studiengangs an der Universität Würzburg ist die Möglichkeit der Anerkennung von Vorkenntnissen. So werden 80 ECTS für eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung in einem Pflegefachberuf pauschal anerkannt. Darüber hinaus können qualifizierte Weiterbildungen, wie z.B. die Fachweiterbildung zur Stationsleitung oder Praxisanleitung, ebenfalls angerechnet werden, wodurch sich das Studium unter Umständen verkürzen lässt.
Die duale Ausbildung wird nicht nur den akademischen Anforderungen gerecht, sondern bietet auch einen praxisnahen Zugang zur Berufswelt. Diese Kombination ist besonders wertvoll in einem Sektor, der zunehmend unter Druck steht, Fachkräfte zu gewinnen. Experten weisen darauf hin, dass die akademische Ausbildung von Pflegekräften nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig ist, um den hohen Anforderungen in der Gesundheitsversorgung gerecht zu werden.
Die Entscheidung der Universität Würzburg, einen dualen Studiengang in Pflegewissenschaft anzubieten, ist ein Schritt in die richtige Richtung, um dem anhaltenden Bedarf an gut ausgebildeten Pflegekräften zu begegnen. Es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen dazu beitragen, die Attraktivität des Pflegeberufs zu steigern und genug Fachkräfte für die Zukunft auszubilden.
Für weitere Informationen können interessierte Personen direkt Professorin Dr. Melanie Messer kontaktieren unter der Telefonnummer +49 931 201 47510 oder via E-Mail unter messer_m@ukw.de.
