
Am 10. Juni 2025 hat die Universität Paderborn eine bedeutende Auszeichnung in der Welt der Supercomputing-Technologie erhalten. Der neue Supercomputer „Otus“ hat beeindruckende Leistungen erzielt, indem er Platz 5 auf der internationalen „Green 500“-Rangliste erreicht hat. Diese Liste bewertet die Energieeffizienz von Rechnersystemen, was in der heutigen Zeit von wachsender Bedeutung ist, da der Fokus auf nachhaltiger Technologie und ressourcenschonendem Computing liegt.
„Otus“ ist ein technologisches Meisterwerk mit 142.656 Prozessorkernen und 108 GPUs, basierend auf AMD-Prozessoren der aktuellen „Turin“-Generation. Mit einem IBM Spectrum Scale-Dateisystem, das eine Speicherkapazität von fünf Petabyte bietet, setzt der Supercomputer neue Maßstäbe. Zudem wird „Otus“ von Lenovo in Zusammenarbeit mit der pro-com Datensysteme GmbH entwickelt und soll offiziell im dritten Quartal 2023 in Betrieb genommen werden.
Technologische Highlights von „Otus“
„Otus“ beeindruckt nicht nur durch seine hohe Rechenleistung, die etwa doppelt so stark ist wie die des Vorgängersystems Noctua, sondern auch durch seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Der Supercomputer ermöglicht rechenintensive Anwendungen wie atomistische Simulationen und Quantencomputing. Darüber hinaus ist das System auf bis zu 100 FPGA-Karten erweiterbar, was es zu einem idealen Experimentierfeld für die Computersystemforschung macht.
Ein besonders umweltfreundliches Merkmal ist die Nutzung von indirekter freier Kühlung, wodurch der energieeffiziente Betrieb sicherzustellen ist. Zudem wird der benötigte Strom zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen gewonnen, wodurch der Betrieb CO2-frei ist. Diese Nachhaltigkeitsaspekte tragen dazu bei, dass „Otus“ nicht nur für Forschende aus Deutschland von Bedeutung ist, sondern auch als nachhaltiges Modell für zukünftige Rechenzentren dient.
Die „Green 500“-Rangliste im Vergleich
In der aktuellen „Green 500“-Rangliste, in der „Otus“ nun auf Platz 5 rangiert, haben sich vier neue Systeme in die Top 10 gekämpft. An der Spitze bleibt das deutsche System JEDI am Forschungszentrum Jülich, das mit 72,73 GigaFLOPS pro Watt das energieeffizienteste System ist, gefolgt von DeltaAI aus den USA auf Platz 2. Die vollständigen Platzierungen der effizientesten Supercomputer sind:
Platz | Name | Effizienz (GFLOPS/Watt) |
---|---|---|
1 | JEDI | 72,73 |
2 | DeltaAI | 72,07 |
3 | ROMEO-2025 | – |
4 | Adastra 2 | – |
5 | Isambard-AI | – |
6 | Otus | 68,18 |
7 | Capella | – |
8 | SSC-24 Energy Module | 67,25 |
9 | Helios | – |
10 | AMD Ouranos | – |
Die Universität Paderborn hat sich in den letzten Jahren als einer der führenden Akteure im Bereich Hochleistungsrechnen etabliert. Mit „Otus“ gelingt es, einen signifikanten Beitrag zum Nationalen Hochleistungsrechnen (NHR) zu leisten und Forschenden aus ganz Deutschland eine herausragende Rechenleistung zu bieten. Die Beschaffung des Systems kostete rund 14 Millionen Euro, finanziert durch Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen und des Bundes.
Mit der bevorstehenden Inbetriebnahme wird „Otus“ sicherlich das Potenzial haben, zahlreiche Forschungsanwendungen zu unterstützen und damit die Entwicklung intelligenter und nachhaltiger Technologien voranzutreiben.