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Neues Forschungsnetzwerk in Regensburg: Erinnern jenseits der Hegemonie!

Am 7. Mai 2025 wurde an der Universität Regensburg ein neues internationales Forschungsnetzwerk unter dem Titel „Margins of Memory: Cultures and Politics of Non-Hegemonic Remembrance“ vorgestellt. Diese Initiative zielt darauf ab, interdisziplinär neue Rahmenbedingungen und Begriffe in der Gedächtnisforschung zu entwickeln, insbesondere in Hinblick auf marginalisierte Gruppen und ihre Erinnerungen. Der Zeitpunkt der Vorstellung des Netzwerks fiel bewusst auf die Zeit vor den jährlichen Gedenkfeiern zum Ende des Zweiten Weltkriegs, die am 8. Mai begangen werden.

Das Netzwerk erstreckt sich über eine Laufzeit von zwei Jahren und konzentriert sich auf vier zentrale Arbeitspakete. Diese sind:

  • Theorizing Margins of Memory
  • Agencies, Silences, Trauma
  • Sites of Memory activism
  • (Dis)Locations of Memory: Temporalities and Geographies of Belonging

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die Mitglieder des Netzwerks setzen sich aus zwölf Forschenden unterschiedlicher Karrierestufen zusammen. Die Sprecherinnen des Projekts sind Dr. Tatiana Klepikova von der Universität Regensburg und Dr. Volha Bartash von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Zu den weiteren Mitgliedern zählen unter anderem Dr. Tigran Amiryan, Dr. Philipp Bernhard und Professor Dr. Nishani Frasier.

Ein besonderer Höhepunkt des Netzwerks wird die Teilnahme am 9. Treffen der Memory Studies Association (MSA) in Prag sein, das vom 14. bis 18. Juli 2025 stattfinden wird. Professorin Dr. Kateřina Králová von der Karls-Universität Prag, ebenfalls aktiv im Netzwerk, wird das Treffen organisieren.

Das Forschungsnetzwerk beschäftigt sich mit den Herausforderungen und Opportunitäten, die sich aus der Untersuchung der Gedächtniskulturen marginalisierter Gruppen ergeben. Die Wahrnehmung und Konstruktion dieser Erinnerungen erfolgt auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Kontexten, was eine analytische Vielfalt erfordert. Ein zentrales Ziel ist die Pluralisierung der theoretischen und methodologischen Ansätze in der Gedächtnisforschung.

Forschungsschwerpunkt und Methodologie

Die Themen des Netzwerks reichen von der Analyse oral und schriftlich überlieferter Erinnerungen bis hin zu der Untersuchung von nicht-verbalen Erinnerungen, Kunst und Performances. Hierbei wird der Fokus auf die Kulturen und Politiken der nicht-hegemonialen Erinnerung gelegt, wie EuropeAmerica berichtet. Der analytische Rahmen, der entwickelt wird, bietet ein Instrument zur Untersuchung der Gedächtniskulturen in Europa, Amerika, Afrika und Australien vom 19. Jahrhundert bis heute.

Ein Schlüsselthema des Netzwerks ist die so genannte Securitization of Memory sowie die damit verbundenen Gedächtnis-Kriege, die oft marginalisierte Gruppen betreffen. Diese anlagespezifische Forschung wird durch eine digitale Teilnahme von Netzwerkmitgliedern aus verschiedenen Teilen der Welt unterstützt.

Durch die Förderung des Dialogs zwischen verschiedenen Disziplinen und das Angebot einer Plattform für Interessierte wird „Margins of Memory“ zu einem wichtigen Bestandteil der zukünftigen Gedächtnisforschung. Der interdisziplinäre Ansatz ist notwendig, um die komplexen Konstrukte von Erinnerung und Vergessen besser zu verstehen.

In den letzten zwei Dekaden hat sich die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema der Erinnerungsforschung, auch in Bezug auf Lateinamerika, stark erweitert. Der Workshop des „Interdisziplinären Netzwerks Lateinamerikanische Gedächtnis- und Erinnerungsforschung – MemoriAL“ im Dezember 2017 zeigt die Methodologiediskussion und die Erforschung der Herausforderungen in den Memory Studies, verdeutlicht H-Soz-Kult. Diese Veranstaltungen tragen dazu bei, innovative Ansätze zu entwickeln und den Austausch zwischen Forschenden zu fördern, was insbesondere für das „Margins of Memory“-Netzwerk von großem Wert ist.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
uni-regensburg.de
Weitere Infos
europeamerica.de
Mehr dazu
hsozkult.de

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